15 Jahre WE Programm
Mutig voran für Menschenrechte! Wie können wir die Arbeitsbedingungen der Menschen entlang unserer Lieferketten verbessern? Und wie Menschenrechtsverletzungen vorbeugen? Auf diese dringlichen Fragen hat Tchibo vor 15 Jahren mit dem WE Menschenrechtsprogramm eine außergewöhnliche Antwort gefunden. Denn das WE Programm ist viel mehr als ein gewöhnliches Audit:
Schließlich werden die Menschen vor Ort in die Lösungs- und Entscheidungsfindung einbezogen und können die Zukunft der Fabrik mitgestalten. Statt also nur den Ist-Zustand in den Fabriken zu dokumentieren, setzt das Programm bei den Ursachen von Menschenrechtsverletzungen an und schafft echte Verbesserungen für die Arbeiterinnen und Arbeiter an den Produktionsorten. Das WE Programm wurde 2008, also lange vor Inkrafttreten des deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz Anfang dieses Jahres, von uns gemeinsam mit der GIZ ins Leben gerufen.
Öffnung für Partnerunternehmen
Um einen Branchenwandel weiter voranzutreiben, braucht es aber mehr Unternehmen, die an den Ursachen arbeiten. Deshalb öffnen wir nun das WE Programm für weitere Partnerunternehmen, um gemeinsam die Einhaltung der Menschenrechte in globalen Lieferketten sicherzustellen.
Wir freuen uns, dass zukünftig noch mehr Zulieferfabriken und deren Mitarbeitende Teil des WE Programms werden können. Gemeinsam mit neuen Partnern können wir so weitere Menschen in den Lieferketten erreichen und einen tiefgreifenden Wandel herbeiführen. Auch bei Tchibo weiten wir den Ansatz aus, und zwar auf Zulieferer aus dem Kaffeebereich.
Alle Ebenen an einen Tisch
Was zeichnet das WE Programm aber aus? WE bringt Menschen aller Hierarchie-Ebenen miteinander ins Gespräch, von der Fabrikarbeiterin bis zum Geschäftsführer. So können Probleme frühzeitig erkannt und gemeinsam Lösungen entwickelt werden. Speziell ausgebildete WE Facilitators (Coaches) arbeiten über Monate (teilweise sogar Jahre) hinweg mit denselben Fabriken. Dank innovativer Methoden gelingt es, Probleme wie zum Beispiel Diskriminierung oder sexuelle Belästigung anzusprechen, die in punktuellen Audits unentdeckt bleiben. Der strukturierte Prozess des WE Programms bietet allen Beteiligten die Möglichkeit, sich einzubringen und eine gewünschte Zukunft mitzugestalten. Mutige Gespräche im geschützten Raum stehen dabei im Mittelpunkt, um über schwierige Themen und unbequeme Wahrheiten zu sprechen und sinnvolle Veränderungen mitzugestalten. Dank des langfristigen Ansatzes des Programms können so nachhaltige Lösungen gefunden und immer wieder auf ihre Wirksamkeit hin überprüft werden.
Durch die Nähe zu den Fabriken und dem stetigen Dialog mit den Mitarbeitenden werden auch Themen adressiert, die in herkömmlichen Audits unentdeckt bleiben. Gleichzeitig haben die Fabrikarbeiterinnen und -arbeiter auch die Möglichkeit Beschwerden direkt an uns zu richten. Gemeinsam können wir uns so schneller auf die Ursachen und die Verbesserung konzentrieren, auch im Sinne des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz.
Über die vergangenen 15 Jahre hat das WE-Programm 436 Fabriken in elf Ländern erreicht. Derzeit nehmen 86 Fabriken in sieben Produktionsländern am Programm teil.
Wir haben das WE Programm 2008 gegründet. Nach einer dreijährigen Pilotphase, die gemeinsam mit der GIZ durchgeführt wurde, setzte Tchibo das Programm eigenständig um. In Zukunft wird das WE Programm losgelöst von Tchibo fortgeführt, um es für interessierte Unternehmen und Organisationen zu öffnen. Aber Achtung: dass die Führung des Programms aus den Händen gegeben wird, bedeutet keinesfalls das Ende unseres Engagements für Menschenrechte in den Lieferketten (im Allgemeinen und für das WE Programm im Besonderen). Ganz im Gegenteil: Auch in Zukunft wird das WE Programm ein fester Bestandteil des sozialen Engagements von Tchibo sein.
Weitere Informationen zum WE Programm finden Sie unter