#65 Circular Solutions Lab: Unverpackt Kaffee, Pfandbecher & Minimalverpackungen
Besuch in Deutschlands größter Unverpackt-Kaffeehauskette. Hier - in unserer Filiale am Hamburger Rathausmarkt - lassen sich bereits viele Lösungen aus dem Bereich Circular Economy sehen: Unverpackt Kaffee, fast plastiklose Non Food Verpackungen, recyclingfähige Kapseln und bald auch ein eigenes Pfandsystem. Was ist da los, Kristina Kölling und Mark Schlacht?
So viel Betrieb in Hamburgs Zentrum! Der Espresso zischt aus allen Maschinen und die losen Kaffee-Bohne ploppen in mitgebrachte Dosen. Folgerichtig sprechen wir in unserer Rathausmarkt Filiale über das Circular Solutions Lab, dem Kristina Kölling vorsteht. In ihrer „Werkstatt“ werden Kreislauflösungen erprobt, die sich (auch) in den Shops wiederfinden. Manche Lösungen stammen auch direkt aus den Fachabteilungen - wie zum Beispiel das Mehrwegbecher Pfandsystem, das ab Dezember den Einwegbecher überflüssig macht. Oder die quasi nicht mehr existenten Non Food Verpackungen. Vor drei Jahren verursachten diese noch Tonnen von Plastik. Doch dann hatte Mark Schlacht, Verpackungsingenieur und Teamchef des Verpackungs Innovations Teams eine Idee, die nun sogar patentiert ist.
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Natürlich startet unsere Folge mit einem frisch gebrühten African Blue. Heute nehmen wir sogar unsere Kaffeebohnen in der Panda Dose mit nach Hause. Die unverpackten Bohnen gibt es bei Maria Schlinke an der langen Kaffeetheke - umhüllt vom Duft verschiedener Klassiker, wie auch Raritäten - mitten im Gewusel von Tchibo Stammkundinnen und Touristen. Immer mehr Kundinnen, erklärt uns Maria, bringen ihr eigene Gefässe zum Abfüllen mit. Ein Geheimnis lüftet sie auch noch - ab Dezember wird der beliebte Coffee To-Go bei Tchibo kreislauffähiger.
"Im Dezember launchen wir unser eigenes Mehrweg/Pfandsystem bei Tchibo. Es gibt einen To-Go Becher plus Deckel - für 1 Euro Pfand."
An neuen, kreislauffähigeren Lösungen tüfteln Kristina und ihr Team im neuen Circular Solutions Lab. Manches ist schon sichtbar, vieles muss noch entwickelt werden.
"In einer zirkulären Welt werden Materialien im Kreislauf gehalten und Energie kommt aus erneuerbaren Quellen. Im Moment befinden wir uns eher in einer linearen Welt: Take, Make, Waste sagen wir auch. Produkte werden gemacht und danach werden sie weggeschmissen. Das kann nicht so weitergehen. Mein Team und ich sind bei Tchibo dafür zuständig, unsere Produkte in dem Sinne nachhaltiger machen, dass sie im Kreislauf gehalten werden. Das betrifft Materialien, Produkte, Verpackungen, aber auch Business Modelle."
Erinnert ihr euch noch an die Plastikverpackungen unserer Non Food Produkte? Tempi passati. Heute können wir die minimal verpackten Textilien anfassen bevor wir sie kaufen. Kundinnen und Kunden stören leichte Verschmutzungen der unverpackten Ware nicht. Viele Millionen Tonnen von Plastik konnten so eingespart werden. Die Lösung mit der Pappbanderole wurde sogar patentiert:
"Die Entwicklung des Patentes war mehr oder weniger das Ergebnis unserer Bemühungen, die Textilverpackung plastikfrei zu bekommen. Es war langfristig unser Ziel, im Rahmen unserer Plastikvermeidungsagenda diesen Beutel wegzubekommen. Auf dem Weg dahin haben wir viele viele Steps, viele Varianten entwickelt, die schließlich in einer patentierten Lösung mündeten, mit der wir bis heute sehr glücklich sind. Die Konsumenten mögen unsere Verpackungen. Wir bekommen überall positive Rückmeldungen dafür."
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