Kleine Kapsel, riesiger Geschmack - und mehr Nachhaltigkeit
Qualität im Quadrat: Das ist Qbo. Von außen sehen die kleinen Würfel aus wie bisher und natürlich ist auch der innere Wert gleichgeblieben. Nachhaltig verbessert wurde aber die Zusammensetzung des Kapselmaterials. Das macht in Summe: Zertifizierter Kaffee in recycelbaren Kapseln aus 70 Prozent nachwachsenden Rohstoffen (Massenbilanzansatz nach dem ISCC PLUS System). Was es damit auf sich hat – von Technik, über Wissenschaft bis Entsorgung – darüber habe ich mit meinen beiden Kollegen Helena und Alex gesprochen. Und gelernt: Weniger Erdöl, mehr nachwachsende Rohstoffe haben wir jetzt im Einsatz.
Wie entsorgt man Kaffeekapseln richtig? Was sind Rohstoffe der zweiten Generation? Was sagt die aktuelle Abfallverordnung? Viele spannende Fragen – und viele interessante Antworten. Wer all das weiß? Helena und Alex. Helena von Staden ist bei Qbo für die Kapsel- und Verpackungsentwicklung zuständig. Ihr Team und sie betrachten die verwendeten Materialien vor allem entlang der gesamten Prozesskette – von Herstellung bis zur Entsorgung. Alexander Braun ist als Senior Produktmanager Preparation Systems für das Marketing von Qbo zuständig – und auch für die Weiterentwicklung des Kapselsortiments. Also für Verpackungen, Rezepturen, neue Sorten und die Verbesserung der Nachhaltigkeit. Beide haben in den letzten Jahren mit ihren Teams eng zusammengearbeitet, um die neuen Qbo Kapseln zu entwickeln.
Unsere Qbo Kapseln bestehen jetzt zu 70 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen. Was heißt das genau – und wo kommen die her?
Helena: Das heißt vor allem, dass unsere Kapseln jetzt noch nachhaltiger sind als bisher. Eine Veränderung, die man von außen nicht sieht, die man vor allem nicht schmeckt, die aber einen großen Unterschied macht für unsere Umwelt. Über einen Massenbilanzansatz verwenden wir nachwachsende Rohstoffe der sogenannten zweiten Generation. Dadurch sparen wir fossile und umweltbelastende Ressourcen wie Erdöl ein. Den Massenbilanzansatz kennt man prinzipiell vom „Ökostrom“. Das heißt, wir subventionieren am Eingang der Lieferkette die Nutzung nachwachsender Rohstoffe statt fossiler und ordnen diesen Massenanteil kalkulatorisch unserer Kapsel zu. Das ISCC+ System macht diesen Prozess über die gesamte Supply Chain rückverfolgbar.
Was ist das Besondere an der zweiten Generation bzw. der Unterschied zur Ersten?
Alex: Von der zweiten Generation nachwachsender Rohstoffe spricht man, wenn dafür Abfallstoffe und Nebenprodukte eingesetzt werden, wie etwa Tallöle aus der Forstwirtschaft oder Pflanzenfette der Speiseölproduktion. Das sind alles Produkte, die nicht zum Verzehr geeignet sind. Und die nicht dafür angebaut werden, wie früher zum Beispiel Mais, der ja an sich ein Lebensmittel ist. Das waren die nachwachsenden Rohstoffe der ersten Generation.
Was waren denn eure Kriterien bei der Auswahl des Kapselmaterials?
Alex: Über allem steht die Qualität des Kaffees – das ist für uns immer das oberste Kriterium. Wobei sich Qbo schon immer dadurch auszeichnet, dass bei uns Produktschutz nicht zu mehr Material führt. Unsere Kapsel ist schon immer extrem kompakt. Zweites Kriterium ist die Kreislauffähigkeit des Materials. Wir denken immer in geschlossenen Kreisläufen.
Helena: Unsere Kapseln bestehen daher überwiegend aus Polypropylen, das ist ein hochwertiger Kunststoff, der sich unkompliziert recyceln lässt. Der Unterschied zu vorher: Statt Erdöl, aus dem Kunststoff normalerweise gewonnen wird, verwenden wir jetzt die nachwachsenden Rohstoffe.
Durch die Umstellung auf das nachhaltigere Kapselmaterial entstehen rund 35 Prozent weniger CO2-Emisssionen. Wie errechnet man denn das?
Alex: Mit vielen Daten und einem kompetenten Partner, in unserem Fall die TU Berlin. Die Berechnung einer sogenannten Ökobilanzierung verläuft dabei nach weltweit anerkannten Standards. Durch den sogenannten Massenbilanzansatz des anerkannten International Sustainability & Carbon Certification System (ISCC PLUS) ist eine transparente Rückverfolgung über die gesamte Lieferkette, also vom Rohstoff bis zur fertigen Kapsel, möglich. Dadurch konnten wir die Klimaauswirkungen aller Prozessschritte vom Rohstoff bis zur fertigen Kaffeekapsel und dessen Entsorgung analysieren lassen. Das Ergebnis daraus sind die von dir genannten 35% weniger CO2-Emissionen, die wir durch die Umstellung erreichen können. Aber wir haben dabei auch weitere Ansätze gefunden, wie wir die Kapsel und Verpackung noch klimafreundlicher gestalten können. Da sind auch schon die nächsten Projekte gestartet.
Helena: Wichtig zu wissen ist, finde ich, dass wir bei allen Antworten, die wir auf die Verpackungsproblematik gesucht haben, immer Fachleute an der Seite haben. Wir haben zum Beispiel mit Entsorgern gesprochen und auch den ganzen Entwicklungsprozess wissenschaftlich begleiten lassen. Wir wollten eine wissenschaftlich beweisbare Verbesserung – so wie wir sie jetzt haben.
Wie entsorgt man denn die neuen Qbo Kapseln richtig?
Alex: So wie vorher auch, über die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack, damit der Stoff im Kreislauf bleibt und recycelt wird. Wir haben ja nicht den Materialtyp der Kapsel geändert, sondern nur die Rohstoffquelle verändert, also gegen einen nachwachsenden Rohstoff ausgetauscht: Das bedeutet weniger Rohöl, dafür mehr organische Stoffe.
Helena: Auch wenn wir jetzt nachwachsende Rohstoffe einsetzen, sollte unsere Kapseln nicht im Biomüll entsorgt werden. Sie sind für das Recycling ausgelegt und nicht für die Kompostierung.
Und wenn ihr euch etwas für die Zukunft wünschen dürftet? Wie sähe die optimale Kaffeekapsel aus?
Helena: Das wäre eine Kaffeekapsel, die sich in der Vergärung biologisch abbaut und damit sowohl aus den Kapseln als auch aus dem ertragreichen Kaffeesatz mittels Biogasanlagen Energie gewonnen wird. Wir sind hier aber stark von der Bioabfallverordnung abhängig: Deren aktuelle Novelle von 2022 untersagt momentan, dass Kaffeekapseln über die Biotonne entsorgt werden dürfen, egal, aus welchem Material die Kapsel besteht. Bis die Technik so weit ist, werden wir den Anteil der nachwachsenden Rohstoffe für unsere Verpackungslösung weiter optimieren, also weiter erhöhen.
Alex: Wir arbeiten weiter an dem nachhaltigsten Kapselsystem im Markt. Die aktuelle biobasierte Lösung ist eine wertvolle – und auch die beste, also umweltbewussteste – Zwischenlösung, die momentan möglich ist. Und ein Meilenstein!
Übrigens: Helena und Alex sind auch in der aktuellen Podcastfolge #44 von 5 Tassen täglich zu hören – und stehen Moderator Ralf Rede und Antwort: Wie böse sind Kapseln wirklich? Für welche Kaffeetrinker eignen sich Kapseln? Und was ist biobasierter Kunststoff? Hier kommt ihr zur Folge. Mehr Infos zumThema Nachhaltigkeit bei Qbo.
Kennst du Qbo?
Qbo steht für eine besondere Kaffeequalität. Das Kapselsystem bietet dank der patentierten Press-Brew Technologie und der nachhaltigeren Qbo Würfel exzellente Espressi und Caffès. Jeder Qbo Kaffee trägt das Siegel der gemeinnützigen Organisation Rainforest Alliance. Diese setzt sich weltweit für den Schutz der Natur und die Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen vor Ort ein. Unsere kleinen Qbo Kapseln unterscheiden sich aus gutem Grund optisch von anderen Kaffeekapseln: Mehr Kaffee (7,5 Gramm) steckt in kleinen Würfeln, die durch ihre kompakte Form mit weniger Verpackungsmaterial auskommen. Der Würfel spart außerdem Platz und dadurch auch Transporte – das kommt letztlich auch der Umwelt zugute. Durch die aktuell erfolgte Umstellung des Kapselmaterials auf 70 Prozent nachwachsende Rohstoffe werden für die Kapselherstellung 35 Prozent weniger CO2-Emissionen verursacht. Die Qualität, die Handhabung und – ganz wichtig – der Geschmack bleiben aber gleich – also besonders gut!