Kaffeegenuss
Kaffee & die doppelt-diffusive Konvektion

Die Physik hinter dem Latte Macchiato

Was hat Kaffee eigentlich mit Physik zu tun? Mehr als man denkt. Nachdem mein Mann vor Kurzem die Welt der Podcasts für sich entdeckt hat, werde ich regelmäßig beim Autofahren mit den neuesten Folgen von „Sag mal, du als Physiker?“ zwangsbeglückt. Während ich mich also von Diskussionen über Quantencomputer und Schrödingers Katze berieseln lasse, stelle ich mir als Kaffeeliebhaberin natürlich die Frage – wie verhält sich‘s eigentlich mit der Physik hinter dem Latte Macchiato? Wer ihn schon mal in einer unserer Kaffee Bars bestellt hat, kennt die ästhetisch ansprechende Erscheinung der unterschiedlich getönten Schichten im Glas.

Doppelt-diffusive Konvektion …

… oder wenn Milch auf Espresso trifft. Milch hat nämlich eine größere Dichte als der Espresso. Zusätzlich wird der Dichteunterschied zwischen den beiden Flüssigkeiten durch die höhere Temperatur des Espressos verstärkt. Die Dichte nimmt nämlich im Allgemeinen ab, wenn etwas heißer wird. Durch das Eingießen vermengt sich der leichtere Espresso teilweise mit der Milch, dabei entstehen turbulente Bewegungen im Glas.

Sobald sich diese Aufregung erstmal gelegt hat, drängt der Espresso aufgrund von Auftriebskräften nach oben. Das nennt man in der Physik doppelt-diffusive Konvektion – wenn sich die zu mischenden Flüssigkeiten in zwei Eigenschaften unterscheiden, beim Latte Macchiato sind es die Temperatur und die Dichte.

Faszinierend, oder?