Inspiration
TRAINERIN KARIN VON PROJECT-YOU

Wenn uns die Realität einholt bzw. die Motivation verlässt

Wir haben März. Ja wirklich, 2023 ist schon wieder mehr als 2 Monate alt. Und ebenso alt sind die vielfältigen Vorsätze der Menschen: gesünder ernähren, weniger naschen, mehr Sport.

Was wurde aus all den guten Vorsätzen? Wir erinnern uns: 30% aller Menschen hatten zu Beginn des neuen Jahres den Vorsatz, mehr Sport zu treiben und 31% wollten sich gesünder ernähren. Ein Drittel aller Frauen und Männer hatte also den Wunsch nach Veränderung.

Statistisch gesehen halten die guten Vorsätze fürs neue Jahr im Durchschnitt gerade mal sechs bis acht Wochen. Mitte Februar ist es also schon wieder vorbei mit dem Ziel, mehr für den eigenen Körper zu tun. In Amerika gibt es gar einen eigenen „Ditch New Years Resolution Day“ (Wirf-deine-Neujahrsvorsätze-über-Bord-Tag), der am 17. Jänner gefeiert wird.

Doch woran liegt es, dass wir unsere Vorhaben nur so selten umsetzen können? Es liegt an der Motivation bzw. deren Abwesenheit.

Mit der Motivation ist das so eine Sache! Wenn man sie hat, dann geht alles ganz von selbst. Die schwierigsten Herausforderungen, die unangenehmsten Aufgaben, das härteste Training. Wir springen energiegeladen aus dem Bett, rein in die Trainingsklamotten und schon geht es los. Aber wehe, wenn sie mal nicht da ist, die Motivation. Wenn wir mal einen schlechten Tag haben, die Nacht zu kurz oder der Arbeitstag zu lang war und die Batterien leer sind, dann ist sie ganz klein und manchmal wie vom Erdboden verschluckt. Und mit ihr auch die Lust, zu trainieren, spazieren zu gehen, gesund zu essen.

Das ist der Punkt, an dem die guten Vorsätze zu bröckeln beginnen. Denn wir alle haben solche Tage. Warum schaffen es dann aber manche doch, ihr Programm durchzuziehen, komme was wolle? Was haben die, was andere nicht haben? Die Antwort ist einfach – auch wenn die wenigsten sie hören wollen: Disziplin.

Die Disziplin das zu tun, was man sich vorgenommen hat. Trotzdem. Oder sagen wir es anders: Das Richtige tun, weil es das Richtige ist. Nicht, weil wir grad Lust darauf haben oder es sich gerade gut anfühlt, sondern weil es das Richtige ist. Erst recht, wenn es sich nicht gut anfühlt oder wir gar keinen Bock haben. Das trifft nicht nur auf Sport und Bewegung zu, sondern auf alle Lebensbereiche.

Du hast dir vorgenommen, 3x die Woche 1 Stunde zu trainieren, aber schon beim zweiten Mal überlegst du die Stunde zu verschieben, weil es eigentlich egal ist, ob du heute oder morgen trainierst? Du wolltest heute Abend ein Gemüsecurry kochen, aber du bist müde und würdest dir lieber einen Burger bestellen? Egal, was du dir vorgenommen hast: Mach das Richtige, weil es das Richtige ist!

Auch ich habe manchmal keine Motivation zu trainieren. Ich muss zugeben, es kommt selten vor, aber auch ich habe solche Tage. Was ich dann tue? Ich trainiere trotzdem! Training gehört zu meinem Leben und meinem Alltag dazu. So wie Zähneputzen. Und da denk ich mir auch nicht jeden Morgen oder Abend: Yay, Zähneputzen, ich bin so motiviert! Let’s do this! Ich tu es einfach, weil es dazu gehört, um meinen Körper gesund zu halten. Und genauso ist es mit dem Training. Wenn ich mal im Studio bin, fange ich einfach an mit dem Aufwärmen und schon bin ich drinnen. Auch wenn es manchmal nur mit 70 oder 80% Einsatz ist. Aber ganz ehrlich: Das ist wesentlich besser, als das Training auszulassen. Es gibt kein schlechtes Workout außer das, das wir nicht gemacht haben.

Denn was passiert, wenn wir uns nicht an den Plan halten? Wir haben ein schlechtes Gewissen. Ich wollte doch – trainieren, weniger naschen, die Wohnung putzen – die Liste lässt sich endlos fortführen. Was bleibt ist das blöde Gefühl, versagt zu haben, nicht konsequent zu sein.

Motivation ist etwas ganz Wunderbares, aber sie kommt halt nicht von selbst. Und manchmal bleibt sie ganz aus und wir können sie nirgendwo finden. Viel wichtiger ist es deshalb, die Disziplin zu entwickeln, einen Plan durchzuziehen. Egal, wie unsere Stimmung ist oder ob wir motiviert sind.

Also, wenn du dir etwas vornimmst und gerade dabei bist, dir schönzureden, warum du es jetzt gerade doch nicht tun kannst, denke daran: Tu das Richtige, weil es das Richtige ist.

Über Karin Kapatais, PROJECT YOU

Karin Kapatais ist Dipl. Fitnesstrainerin, CrossFit Level 2 Trainer sowie Kommunikations- und Marketingexpertin mit 20 Jahren Erfahrung, und ist auch als Referentin, Speaker und Workshopleiterin tätig.

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