
Ein Update zu Tragetaschen
Bereits im Sommer 2015 sprachen wir mit Mag.a Nunu Kaller, Expertin für Konsumfragen bei Greenpeace Österreich, warum Einwegsackerl keine Zukunft haben. Damals hat Tchibo entschieden, sich vom Einwegsackerl zu verabschieden und ausschließlich Mehrwegtaschen aus recycelten Materialien oder Bio-Vlies für einen Umweltbeitrag anzubieten. Für Jänner 2020 wurde nun auch auf Regierungsebene ein Verbot des Einwegsackerls angekündigt. Reden wir also nochmal übers Sackerl, wieso Mehrweg die bessere Lösung ist und welche Tasche sogar eine Empfehlung von Greenpeace bekommt.
Ein Plastiksackerl wird durchschnittlich zwölf Minuten eingesetzt, bevor es im Müll landet. Das ist

eine erschreckend kurze Zeit, wenn man bedenkt, wie lange die Umwelt mit dem Sackerl noch beschäftigt ist. „Plastiksackerl brauchen in der Natur bis zu 500 Jahre, um zu zerfallen. Und selbst dann sind sie nicht weg, sondern werden nur immer kleiner - sie zerfallen in Mikroplastikteilchen“, erklärt Nunu Kaller. Einweg ist also keine tragbare Option. Zu dem Schluss kam auch die Bundesregierung mit dem Verbot des Plastiksackerls ab 2020. Umweltschutzorganisationen begrüßen das Verbot, „allerdings fehlt der Mindestpreis für Ersatzmaterialien“ so Kaller. Man befürchte eine reine Materialverschiebung im Knotenbeutelbereich hin zu Bio-Plastik, und das gratis. „Ohne einen Mindestpreis wird sich die Zahl der verwendeten Sackerl nicht reduzieren, daher bleiben wir mit unserer Forderung dran, bevor das Gesetz den Ministerrat passiert.“
Dass ein kleiner Umweltbeitrag für die Tasche und die proaktive Information, welche Vorteile

Mehrwegalternativen bringen, zum Umdenken anregt, hat sich auch in unseren Filialen bereits 2015 gezeigt. Seither unterstützen wir die Umweltinitiative Mutter Erde, wie auch beim diesjährigen Themenschwerpunkt „Verwenden statt verschwenden“. Bei der Wahl des Materials haben wir uns einerseits für recycelte Wertstoffe entschieden, um vorhanden Ressourcen weiterzuverwenden, und andererseits für die Bio-Vliestasche des Grazer Start Ups weforyou. Diese Tasche ist unter fairen Bedingungen hergestellt, aus nachwachsenden, gentechnikfreien Rohstoffen und kompostierbar. Das gefällt auch Greenpeace, wie man ab sofort in allen Tchibo Filialen sieht. „KonsumentInnen können diese Angebote nicht nur wahrnehmen, sondern auch weiter einfordern. Die Politik muss die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen und die Industrie nachhaltige Modelle anbieten“, so Nunu Kaller.
Auf greenpeace.at/wiederverwenden findet man weitere interessante Hintergrundinformationen, was man durch die Mehrfachverwendung von Taschen bewirken kann. Eines ist sicher: je öfter die Tasche eingesetzt wird, umso größer der persönliche Beitrag.