
Das Tchibo Kaffeeländerprogramm #4
Tansania liegt in Ostafrika und ist bekannt für seine beeindruckende Natur. Orte wie der Serengeti Nationalpark und der imposante Kilimanjaro sind weltweit berühmt. Doch nicht nur Naturfreunde kommen hier auf ihre Kosten: Auch Kaffeeliebhaber*innen wissen das Land zu schätzen. Wer regelmäßig unsere Tchibo Stories liest, kennt Tansania bereits als erstklassiges Kaffeeland. Wir haben dort viele spannende Projekte, wie die Joint Forces Initiativen, die Tansania Coffee Clubs und den Schulkaffee „Kahawa Skuli“. In unserer Story-Reihe zum Tchibo Kaffeeprogramm berichten wir über die Herausforderungen beim Kaffeeanbau in Tansania und beschreiben, wie wir mit unseren speziellen Maßnahmen die Kaffeeregionen unterstützen.
Wir bei Tchibo haben uns nämlich zum Ziel gesetzt, bis 2027 ausschließlich Kaffee aus verantwortungsvollem Einkauf anzubieten. In unserer Story-Reihe möchten wir einen Einblick in das Tchibo Kaffeeprogramm geben und über den Kaffeeanbau der Zukunft sprechen.

In Tansania gibt es große Herausforderungen beim Kaffeeanbau, vor allem durch den Klimawandel. Ein weiteres Problem ist auch die Einbindung von Frauen in unsere Projekte vor Ort. Wir müssen hier also den Fokus noch stärker darauf legen, alle Geschlechter zu integrieren und zu involvieren. Dafür sollen auch die Coffee Club Trainer*innen geschult werden. Es geht um die Nachwuchsförderung, Wissensvermittlung und Trainings zu Produktivitäts- und Qualitätssteigerungen.
1. Coffee Clubs: Die Zukunft des Kaffeeanbaus
In Tansania arbeiten wir eng mit unserem Partner, City Coffee, zusammen, um den Kaffeeanbau zu fördern. City Coffee Limited, gegründet 1993 und Teil der Neumann Kaffee Gruppe, setzt sich dafür ein, den Zugang zu hochwertiger Bildung zu erleichtern. Ihr Ziel ist es, Schulabbrüche zu verringern, Gemeinden durch innovative Lösungen zu stärken und die Agrarwirtschaft profitabler zu machen.
Unsere Coffee Clubs sind Schul-AGs, die an sieben Schulen in Mbyea und Mbozi stattfinden. Sie bieten praxisnahe Inhalte von der Kaffeepflanzung bis hin zum erfolgreichen Verkauf. Die Schüler*innen lernen, wie man Pflanzenkrankheiten erkennt, Düngemittel richtig einsetzt und Wasser effizient nutzt. Sie erhalten zudem wichtige Informationen über das richtige Zurückschneiden und ertragreiche Erntemethoden.

Die Trainings sind darauf ausgelegt, den Teilnehmer*innen nicht nur ökologische Kenntnisse zu vermitteln, sondern auch die Fähigkeiten zur erfolgreichen Führung einer Farm. Themen wie Arbeitsschutz, Sicherheit und Management-Skills werden ebenfalls behandelt. Diese Trainings führen oft zu höherer Produktivität und Qualität, was die Schüler*innen motiviert.
Als Teil des Projekts stellen Eltern den Jugendlichen einen Teil ihrer Farm zur Verfügung, damit sie ihr erlerntes Wissen praktisch anwenden können. Im Idealfall übernehmen die Jugendlichen diese Farmen später und sichern so die Kaffeeversorgung in Tansania für die Zukunft.

2. Landwirtschaftliche Vielfalt für bessere Lebensbedingungen
Im Zuge der Coffee Clubs entstand ein weiteres Projekt. Gemeinsam mit City Coffee haben wir in dieser Zeit über 30.000 Kaffeepflanzen und mehr als 8.400 Obstbäume gepflanzt, darunter Avocados, Bananen, Mangos und Papayas. Etwa 5.000 dieser Obstbäume wurden an sieben Schulen gepflanzt, während den anderen Teil insgesamt 347 Teilnehmer*innen der Coffee Clubs mit nach Hause nahmen. Dies trägt zur Verbesserung der Ernährung sowohl in den Schulen als auch bei den Familien zuhause bei und bietet den Farmerfamilien durch den möglichen Verkauf der Früchte eine zusätzliche Einkommensquelle. Außerdem führt die Vielfalt der Anpflanzungen zu einer positiven Wirkung auf die Bodengesundheit.

Welche Erfolge können wir verzeichnen?
An sieben Schulen in Tansania wurden Coffee Clubs ins Leben gerufen, an denen insgesamt 908 Schüler*innen teilnehmen. Von diesen sind 240 bereits Absolvent*innen, während 668 derzeit Schüler*innen sind. Der positive Einfluss der Coffee Clubs zeigt sich auch nach der Schulzeit: 65% der Absolvent*innen sind weiterhin im Kaffeeanbau aktiv. Die Schulen stellen Land für die Coffee Clubs zur Verfügung, damit die Schüler*innen dort praktische Erfahrungen sammeln und ihr Wissen anschließend zuhause anwenden können. Dies schafft eine Win-Win-Situation, da die Schulen dadurch zusätzliche Einnahmen erzielen können, was sowohl ihnen als auch den Schüler*innen zugutekommt. Die Coffee Clubs bergen enormes Potenzial: Die Schüler*innen lernen, wie sie Pflanzen und Düngemittel richtig handhaben, und teilen dieses Wissen zuhause mit ihren Eltern, sodass die ganze Familie davon profitiert.

Das Konzept Coffee Clubs stößt auf Interesse und wir stehen in einem regelmäßigen Austausch mit lokalen Institutionen und Organisation zu dem Thema. Das Projekt wird sogar von der Austrian Development Agency für die nächsten drei Jahre unterstützt. Wir erhalten externe Gelder und konnten so das Projekt auf mehr Schüler*innen ausweiten, sowie ein Praktikumsprogramm für Absolvent*innen und Kooperativenmitglieder ins Leben rufen. In diesem Praktikumsprogramm werden mehr Inhalte zum Thema „Farm als Business“, Verkauf von Kaffee an Auktionen oder auch das Cupping, also die Verkostung von Kaffee, vermittelt. Wir freuen uns sehr über diese Kooperation.
„Das Besondere an diesem Projekt ist, dass Jugendliche lernen, wie man Kaffee nach neuesten Methoden anbaut und das Gelernte mit nach Hause auf ihre eigene Farm mitnehmen. Zudem haben wir ein Praktikumsprogram eingeführt in dem ein kleiner Teil der TeilnehmerInnen lernt, wie man Fehler in der Kaffeekirsche entdeckt und den Rohkaffee auf den Auktionen verkauft. Ein ganzheitlicheres Bild wird somit vermittelt und der Wert des Kaffees und deren Arbeit auf dem Feld dargestellt.“
Aida Guerreiro Brito,
Programm-Managerin für Tansania im Tchibo Corporate Responsibility Team
Das Kaffee-Länderprogramm in Tansania in Kürze:
- Herausforderungen: Klimawandel, geringe Produktivität auf kleinen Flächen und keine Perspektive im Kaffeeanbau.
- Ein weiteres Problem: Genderinklusion. Frauen in die Projekte einzubinden, ist eine besondere Herausforderung.
- Unsere Maßnahmen: Der Fokus liegt auf der Produktivitätssteigerung, auf Bildung und Management Know-How für junge Menschen sowie der Förderung von klimafreundlichen Anbaumethoden.
- Das Ziel: Junge Menschen zu stärken, damit diese eine Zukunft im Kaffeeanbau sehen.