
Meine Woche auf der Kaffeefarm am Kilimandscharo (Teil 1/3)
Vielleicht erinnern Sie sich noch an den Tchibo Privat Kaffee TV-Spot, in dem die Kaffeefarmerin Bente Luther-Medoch mit einer Tchibo Filialdame durch die Kaffeefelder fährt? Genau dort war ich! Zusammen mit meinen Arbeitskollegen Jan, Bernd und Kerstin machte ich mich auf den Weg nach Ostafrika zu Bentes Kaffeefarm „Machare Estate“. Sie liegt auf 1400 m Höhe in Tansania am Kilimandscharo. Eine Woche lang lernten wir dort alles über Kaffee kennen. Aber nix mit PowerPoint-Präsentationen. Anpacken unter der Sonne Afrikas war angesagt. Und da ich mich nicht kurz fassen konnte, gibt es meinen Reisebericht in drei Teilen. Heute also Teil 1: Das Kaffeelernprogramm im Ursprung beginnt.
Tag 1: Ab ins Land des Kaffees
Abflug am Sonntagmorgen um 6 Uhr früh von Hamburg über Amsterdam zum Kilimandscharo Airport. An Bord: Hunderte Menschen – größtenteils in grell-leuchtender Funktionskleidung – und wir: Produktentwickler Bernd, die Kaffeemarketing-Manager Kerstin und Jan und ich, Communication Managerin und Berichterstatterin der Reise. Zwei Filme und neun Stunden Flug später landen wir um 19.45 Uhr am Zielort. Ich stelle meine Uhr um (Tansania ist eine Stunde weiter) und wir treten die einstündige Fahrt Richtung Kaffeefarm an. Je weiter wir uns vom Flughafen entfernen, desto huckeliger wird die Straße – bis wir nur noch schaukeln und dann am Ziel angekommen sind: Machare Estate.

Bente und ihr Ehemann Ralph erwarten uns in ihrem Guesthouse, unsere Bleibe für die Zeit. Kurz vor Mitternacht geht’s mit einer Wärmflasche ins Bett. Ja, richtig gelesen: Im Juni ist hier Winter. Am Berg kühlt es richtig ab und eine Heizung gibt es nicht. Dafür aber fließend Wasser, richtige Toiletten und ein großes Bett mit Moskitonetz.
Tag 2: Pflanzen, Pflücken, Sortieren, Trocknen – alles Handarbeit
Ich wache vom Kikeriki des Hahns um sieben Uhr auf. Nach meiner morgendlichen Routine - Dusche, Anti-Brumm-Spray, Sonnencreme, Anziehen – gibt es Frühstück (sehr deutsch mit Weißbrot, Marmelade und gekochtem Ei). Dann beginnt unser Kaffee-Lernprogramm mit der Farmmanagerin Bente. Sie bringt uns im Jeep zur Nursery, der Baumschule. Dort pflanzen wir die kleinen Bohnen in die Erde, damit aus ihnen innerhalb eines Jahres ein Kaffeebaum wird.

Die ersten kleinen Bäume pflanzen wir dann im richtigen Feld. Harte Knochenarbeit ist gefragt, als wir Löcher unter der Sonne Afrikas zuschütten müssen.

Nächster Programmpunkt: Pflücken. Da die Erntesaison gerade erst begonnen hat, sind erst einige Kaffeekirschen reif. Von Hand pflücken wir eine rote Kirsche nach der anderen, bis sich die Eimer füllen.

Nach dem Lunch geht es weiter zu Bentes „Factory“, wo es der Kaffeekirsche an die Schale geht.

Bei der nassen Aufbereitung werden die Kaffeekirschen mit einem sogenannten „Pulper“ mit viel Wasser von der roten Schale und dem Fruchtfleisch befreit, sodass nur die hellen Kaffeebohnen übrigbleiben. An ihnen haften noch Fruchtfleischreste. Um diese zu entfernen, werden die Bohnen für 24 Stunden zum Fermentieren im gemauerten Becken gelagert. Anschließend werden die letzten Reste in Waschkanälen mit Wasser abgespült. Die Bohnen werden dann von Hand sortiert, schlechte Bohnen werden aussortiert. Der Kaffee wird auf Trocknungstischen in der Sonne getrocknet und dabei immer wieder gewendet – immer alles von Hand. Ich bin wirklich erstaunt, wieviel Handarbeit mit Kaffee verbunden ist.

Bereits die ersten zwei Tage habe ich schon Einiges über Kaffee gelernt. Am Mittwoch (22.07.) geht's weiter mit Teil 2 meines Reiseberichts. Es folgen Mist-Tage, ein Städtetrip und noch viel mehr.