Tchibo verpflichtet sich zu Pakistan Accord

Hamburg, -

Gute Nachrichten für die Textilindustrie: Das Internationale Abkommen für sichere Arbeitsplätze in der Textilproduktion gilt nun endlich auch in Pakistan. Am Montag unterzeichnete Werner Weber, Vorsitzender der Tchibo Geschäftsführung, den Pakistan Accord.

Mit Tchibo haben 190 Unternehmen das neue Abkommen unterschrieben. Der Pakistan Accord orientiert sich am Bangladesch Accord, der bereits nach dem Einsturz des Rana-Plaza-Gebäudes 2013 zustande kam.

„Mit der Ausweitung des International Accord nach Pakistan sind wir einen großen Schritt weitergekommen, die Textilfabriken im Land sicherer zu gestalten. Wir übernehmen Verantwortung für die Menschen in unseren Lieferketten und begrüßen, dass nun notwendige Investitionen in die Sicherheit der Produktionsstätten durch den Accord Pakistan vorangetrieben werden können.“
Pablo von Waldenfels, Direktor Unternehmensverantwortung Tchibo

Bestandteile des Accord sind:

  • Unabhängige Sicherheitsinspektionen zur Gebäudesicherung und Bewältigung von Brandgefahren
  • Schulung des Sicherheitsausschusses in den Produktionsstätten
  • Programme zur Sensibilisierung der Arbeitnehmenden bezüglich Sicherheit am Arbeitsplatz
  • Unabhängiger Mechanismus für Beschwerdeverfahren
  • Sicherstellung der finanziellen Mittel für Sanierungsarbeiten

Das pakistanische Abkommen ist eine rechtsverbindliche Vereinbarung zwischen globalen Gewerkschaften, internationalen Bekleidungsmarken und Einzelhändlern - mit Einbindung lokaler Partner.

 

Trotz aller angebrachten Euphorie kommt das Abkommen spät. Mehr als 250 Arbeiterinnen und Arbeiter starben am 11. September 2012 beim Brand einer Fabrik in Karatschi, dem schlimmsten Brand in der Geschichte der Bekleidungsindustrie weltweit. Im Nachbarland Bangladesch wurde durch den Accord, der dort bereits 2013 gegründet worden ist, die Textilindustrie saniert. Nun bildet der erfolgreiche Bangladesch Accord die Grundlage für den Pakistan Accord.

„Arbeiterinnen und Arbeiter lernen, wie sie sich schützen und ihren Arbeitsplatz sicherer machen können. Ihnen wird eine Stimme gegeben und ihre Rechte gestärkt. Dies ist ein großer Erfolg unserer Branche und aller beteiligten Partner.“
Pablo von Waldenfels, Direktor Unternehmensverantwortung Tchibo

Pakistan ist nach Bangladesch einer der wichtigsten Exporteure von Textilien. Die Textilindustrie in Pakistan beschäftigt rund 4,2 Millionen Arbeiterinnen und Arbeiter.

*Beispielfoto oben aus indischer Textilfabrik c/ Neeltje Kleijn

Die Presseinformation als PDF zum Download finden Sie hier.

Über Tchibo:
Tchibo steht für ein einzigartiges Geschäftsmodell. In acht Ländern betreibt Tchibo rund 900 Shops, über 24.200 Depots im Einzelhandel sowie nationale Online-Shops. Über dieses Multichannel-Vertriebssystem bietet das Unternehmen neben Kaffee und den Einzelportionssystemen Cafissimo und Qbo die wöchentlich wechselnden Non Food Sortimente und Dienstleistungen, wie Mobilfunk, an. Tchibo erzielte 2022 mit international 11.318 Mitarbeitenden 3,25 Milliarden Euro Umsatz. Tchibo ist Röstkaffee-Marktführer in Deutschland, Österreich, Tschechien und Ungarn und gehört zu den führenden E-Commerce-Firmen in Europa.

Für seine nachhaltige Geschäftspolitik wurde das 1949 in Hamburg gegründete Familienunternehmen mehrfach ausgezeichnet: 2012 mit dem Preis für Unternehmensethik und dem Umweltpreis Logistik sowie 2013 mit den CSR-Preisen der Bundesregierung und der EU. 2016 wurde Tchibo als nachhaltigstes Großunternehmen Deutschlands ausgezeichnet.