Kaffeereport 2014: Nachhaltig dampfende Tassen
Der neue Kaffeereport ist da! Unsere gemeinsam mit brand eins Wissen und Statista erstellte 3. Ausgabe dreht sich rund um das Thema "Nachhaltigkeit in deutschen Köpfen". Was mich dabei am meisten überrascht hat: Nachhaltigkeit ist weiblich, denn 57 Prozent der nachhaltigen Kaffeetrinker sind Frauen, 43 Prozent Männer. Auch in der Kategorie der „Konsequenten“ sind die Frauen mit 53,6 Prozent in der Überzahl. Was die „konsequenten“ Männer und Frauen eint, ist eine Vorliebe für eher nachhaltige Zubereitungsformen: Handfilter (30,3 Prozent), Espressokannen für die Herdplatte (20,2 Prozent) sowie Siebstempelkannen (19,7 Prozent) sind in ihrem Haushalt vorhanden.
Wie das meine Kollegen Jef Tomesch, Produktmanager Kaffee, und Hilde Cambier, Marketingchefin Kaffee, handhaben? 8 Fragen an 2 Kaffee-Experten, die nachhaltig an der Produktion des Kaffeereports gearbeitet haben.
Hilde, der 3. Kaffeereport liegt druckfrisch vor. Kannst du ihn als Lektüre empfehlen?
Hilde Cambier: Der Kaffeereport ist wirklich ein tolles Konzept. Das Thema Kaffee fast nur über Zahlen und Statistiken darzustellen, ist nicht einfach. Aber der Kaffeereport zeigt, dass auch Zahlen, Daten und Fakten eine spannende Lektüre sein können. Und mit dem Schwerpunktthema "Nachhaltigkeit" haben wir dieses Jahr ein besonders aktuelles und für Tchibo wichtiges Thema gewählt.
Tatsächlich heißt es im brandneuen Kaffeereport, dass Frauen nachhaltiger agieren als Männer. Inwiefern trifft das auf dich zu?
Hilde Cambier: In Bezug auf Kaffee trinke ich am liebsten unseren Fairtrade gesiegelten Caffè Crema Barista. Außerdem versuche ich wo immer es geht, auf Nachhaltigkeit zu achten, zum Beispiel Kleidung und Spielzeug meiner Kinder weiterzugeben. Oder in der Freizeit mal das Fahrrad statt das Auto zu nutzen.
Vor wenigen Jahren noch lag der Kaffeekonsum in Belgien höher als in Deutschland, das hat sich laut Kaffeereport geändert. Wie viele Tassen Kaffee trinkst du - als gebürtige Belgierin - am Tag?
Hilde Cambier: Ich komme auf etwa 3 bis 4 Tassen. Das war übrigens auch in Belgien so. Die Kaffeekultur in Belgien ist ähnlich wie in Deutschland. Kaffee gilt stets als guter Grund sich zu treffen, gerne bei Kaffee und Kuchen. Ein Unterschied zu Deutschland ist allerdings, dass Kaffee schon in jüngeren Jahren durchaus eine Rolle spielt. Ähnlich wie ich damals, tunkt heute auch mein achtjähriger Sohn sein Brot morgens gerne in einen Milch-Kaffee (viel Milch, wenig Kaffee) ein. Das findet er großartig.
Wie bereitest du deinen Kaffee am Wochenende zu?
Hilde Cambier: Da nehmen wir uns gerne mehr Zeit für den Kaffeegenuss. Über den Tag verteilt bereite ich mit unserem Vollautomaten auch gerne mal einen Latte Macchiato zu, obwohl ich am meisten Caffè Crema trinke.
Jef, der 3. Kaffeereport hat das Schwerpunktthema Nachhaltigkeit. Wie lief die Zusammenarbeit mit brand eins Wissen und Statista dieses Mal ab?
Jef Tomesch: Die Zusammenarbeit lief auch in diesem Jahr wieder richtig gut. Ein großer Vorteil ist, dass wir inzwischen schon zwei Reports herausgegeben haben. Da kann man natürlich die Erfahrungen mit einfließen lassen und an gewissen Stellen auch optimieren. Insbesondere für unseren Partner Statista war es dieses Jahr besonders herausfordernd, Statistiken zum Thema Nachhaltigkeit zu finden. Da gibt es wohl noch nicht so viele verlässliche Quellen. Sie haben es dennoch wunderbar gelöst.
Welche Erkenntnisse haben dich am meisten erstaunt?
Jef Tomesch: Persönlich finde ich die skurrilen Sachen ja besonders spannend. Beispielsweise, dass man am Kleidungsstil erkennen kann, ob jemand eher nachhaltigen oder vielleicht auch entkoffeinierten Kaffee trinkt. Interessant ist aber auch, dass doch immerhin rund 56% der Deutschen darauf achten, nachhaltigen Kaffee zu trinken.
Was können wir von den Konsumenten-Insights in Bezug auf nachhaltigen Kaffee noch lernen?
Jef Tomesch: Ich denke, wir müssen speziell beim Thema Nachhaltigkeit dem Kunden noch genauer „zuhören“. Mit unserer Studie, die fast 5.000 Kaffeetrinker nach ihrer Einstellung zu Nachhaltigkeit fragen, haben wir einen weiteren Schritt getan. Wichtig ist zu wissen, welche Rolle Nachhaltigkeit genau in den Köpfen der Konsumenten spielt und wie sehr sie noch „aufgeklärt“ werden müssen oder wollen. Das sollte sich dann natürlich auch in der Vermarktung widerspiegeln.
- Kaffeereport 2014 (auch zum Download)