Wie Tchibo Mitarbeiter die Qualitäts-Prüfräume erleben

Oft bemerke ich im Gespräch mit Kollegen, dass nicht einmal sie wissen, wie und wo die Qualitätsprüfung für unsere Non Food Produkte stattfindet. Dabei passiert viel bei uns im Haus, in Hamburg. Folgerichtig bieten wir nun für interessierte Kollegen, die etwa im Bereich Kaffee, in der Buchhaltung oder im Webshop arbeiten, Führungen an. In die Tchibo Waschküche, in die Klimakammer, in die Elektro-Prüfräume.

Qualitätscheck Stoff: hat er die geforderte Dichte?

 Wenn Sie Lust haben, begleiten Sie doch hier die 20 Teilnehmer, die vergangene Woche einen Rundgang machten. Keine Führung ohne Führer: Nico Gottschlich, Head of Quality Hardgoods, und Sylvia Eppel, Head of Quality Textile, freuten sich über die vielen Fragen: Wer entscheidet, wenn sich Einkauf und Qualität nicht einig sind? Wie kam das Loch ins Helene-Fischer-Shirt? Warum werden Kleidungsstücke nicht immer in allen Größen angeboten? Zerkratzen Pfannen mit Aluboden das Cerankochfeld?

1. Station: Waschküche, Textilräume

Der Rundgang startete in den Textilprüfräumen, beziehungsweise zunächst in der „Waschküche“, wo Farb- und Form-"Echtheiten" von T-Shirts und anderen Kleidungsstücken geprüft werden. Dreimal wird jedes Stück gewaschen und dann geguckt: Bleibt die Farbe im T-Shirt und ist es noch genauso groß wie vorher? Unsere Kolleginnen waschen tatsächlich wie verrückt, mit allen gängigen Waschmitteln.

Farbe und Formbeständigkeit werden durch mehrmaliges Waschen überprüft

Nach einem kurzen Abstecher ins „Archiv“, im dem die Produktmuster gelagert werden, erfuhr die Gruppe viel über Passform und Größen. Denn Größe ist eben nicht gleich Größe.

Maßnehmen und Zuschneiden im Prüfraum Textil.

Mit einem einfachen Test zeigte Sylvia Eppel, wie unterschiedlich der Körperbau auch innerhalb einer Konfektionsgröße ausfällt: Fünf Teilnehmerinnen des Rundgangs mit Konfektionsgröße 36 stellten sich in die Mitte des Raumes. Und siehe da, trotz gleicher Konfektionsgröße waren sie sehr unterschiedlich: kleiner, größer, zierlicher und sportlicher. Das stellt die Qualitäterinnen stets vor große Herausforderungen. Hier sehen Sie die Varianz an Körperformen am Beispiel der Männergröße 50.

So unterschiedlich sind die Körperformen in nur einer Konfektionsgröße

Genau erläuterte die Expertin den Entwicklungsprozess eines Kleidungsstücks: Das Wunschprodukt (das unsere Produktmanager entwickelt haben) wird in Form einer Skizze plus einer ausführlichen Beschreibung (Form, Stoff, Funktionalität, etc.) an den Produzenten geschickt. Dieser sendet ein Muster zurück, dass dann auf Passform, Funktion und Qualität geprüft wird. Wenn alle Anforderungen erfüllt sind, wird der Auftrag zur Produktion mit großer Stückzahl freigegeben. Natürlich finden auch während und nach der Fertigung der Artikel Stichproben statt. Der finale Check erfolgt direkt in der Fabrik oder bei der Warenanlieferung in Bremen.

Deutsche Standardgrößen - Zuschneiden und Anpassen an Puppen

Neben unseren eigenen Qualitätstests in den Prüfräumen messen übrigens auch unabhängige Institute etwa die Schadstoffanforderungen an Textilien - es handelt sich hier um etwa 300 Einzelsubstanzen. Nur wenn alle Grenzwerte eingehalten werden, gibt das Qualitätsmanagement T-Shirt, Regenmantel, Jeans und Co zum Verkauf frei. Übrigens: Mit dem Detox Commitment hat sich Tchibo dazu bekannt, auch aus der Produktion in den Herstellerländern bis 2020 alle gefährlichen Chemikalien zu eliminieren.

2. Station: Hexenküche, Hardgoods

Gebrauchsgüter wie Pfannen und Radios folgen dem gleichen Qualitätsprozess wie Textilien. Im Prüfraum "Hexenküche" testet Qualitätsmanager Siegfried Brunnbauer etwa alle Küchengeräte auf ihre Funktion und Haltbarkeit. Pfannen und Töpfe unterzieht er einem Härtetest im Geschirrspüler bei 70 Grad. Hundertemal! Auch sehr beliebt: der Pfannkuchentest mit den neuen Pfannen.

Pfannen und Töpfe im Härtetest.

Die Qualitätsmanager Hans Martin Ehlers und Matthias Meisner befestigen und montieren Gebrauchsgüter wie Lampen und Kaffeemaschinen, um Kunden unangenehme Überraschungen zu ersparen. Und im Elektro-Prüfraum werden die Elektrogeräte auf Herz und Nieren durchleuchtet. Besonderes Highlight des Rundgangs - der Besuch im Schmuck-Prüfraum. Matthias Kruse erläuterte, wie Armbanduhren auf ihre Genauigkeit und Wasserdichte, Ketten auf eine ausreichende Zugfestigkeit und z.B. Zirkonia auf einen sicheren und dauerhaften Sitz in den hochwertigen Schmuckstücken getestet werden.

Willkommen im Schmuck-Prüfraum!
Tchibo Uhren werden verschiedenen Härte- und Genauigkeitstests unterzogen.

Zum Schluss ein kurzer Abstecher in die „Kühlkammer“. In dieser Art Container werden verschiedene Klimata durchlaufen. Warum? Um die Temperaturschwankungen bei der Verschiffung zu simulieren. Meist werden unsere Artikel ja in Asien gefertigt. So sollen Probleme wie Schimmelbildung während des Transports vermieden werden. Auch die Alterung von Gegenständen, wie z.B. einer Gartenschere, kann hier simuliert werden.

Hier wird die Verschiffung von Gebrauchsgütern simuliert, um Beschädigungen und Beeinträchtigungen durch Feuchtigkeit und Transport zu vermeiden.

Auch nach dem Verkauf von Gartenschere und Co ist das Thema Qualität übrigens nicht zu Ende. Über verschiedene Kanäle wie Vertriebsmitarbeiter, Kundenmails und Kommentare bei Facebook und Co nehmen die Kollegen kontinuierlich Feedback zu den Produkten entgegen. Um immer besser zu werden.