Das Tchibo Kaffee-Länderprogramm (3)
Nuevos caminos: Obstbäume und Kinderbetreuung
In Mittelamerika befindet sich eines unserer wichtigsten Lieferländer für Kaffee: Honduras. Zwischen der karibischen Küste und dem Pazifik gelegen, zählt Honduras flächenmäßig zu den kleinsten Ländern Mittelamerikas. Inmitten der hügeligen Landschaft gibt es immer wieder grüne Hochebenen, die aus fruchtbaren, vulkanischen Böden bestehen. Das tropische Klima sorgt für ausreichend Feuchtigkeit: Ideale Bedingungen für den Anbau von Kaffee, der mittlerweile zu einem der wichtigsten Exportgüter hier geworden ist. Doch die Auswirkungen des Klimawandels sind deutlich zu spüren und die Herausforderungen des Landes groß. Hier setzen wir zusammen mit unserem Projektpartner Becamo an – unser Ziel: verbesserte Lebensbedingungen für die Kaffeebäuerinnen und Kaffeebauern schaffen, höhere Erträge durch produktivere Landwirtschaft ermöglichen sowie die Einrichtung von Kindertagesstätten. Nur wenn wir aktiv unseren Beitrag leisten, können die zukünftigen Generationen von Bäuerinnen und Bauern in Honduras weiterhin erfolgreich Kaffee anbauen.
Kaffee ist in Honduras ein echtes Familiengeschäft mit viel Handarbeit. Kleinbäuerinnen und Kleinbauern bewirtschaften die Flächen und verkaufen ihre Erträge an Zwischenhändler – oder tun sich in Kooperativen zusammen. Dabei stehen sie vor vielen Herausforderungen: Armut, die dadurch bedingte Kinderarbeit sowie die Folgen des Klimawandels machen ihnen zu schaffen. Wir möchten die Kleinbauernfamilien unterstützen, diese Herausforderungen von Grund auf anzugehen.
Bereits seit 2018 engagieren wir uns mit Projektpartnern in Honduras. Im Laufe der Jahre konnten wir wertvolle Erfahrungen sammeln. Stabile, vergleichbare und möglichst unabhängige Daten liefern uns die Grundlage für Programme, die wirken. Und ermöglichen uns so gezieltes und effektives Handeln.
Wichtig ist, dass die Herausforderungen vor Ort ganzheitlich betrachtet werden. Weil viele Menschen Honduras verlassen und beispielsweise in die USA abwandern, fehlen dem Land Arbeitskräfte. Hinzu kommen Armut und der mangelnde Zugang zu Bildung, der zu den Hauptursachen für Kinderarbeit gehört. Die Kaffeekirschen werden zwischen Oktober und Februar geerntet – in diese Zeit fallen auch die langen Schulferien in Honduras. Weil es keine Ferienbetreuung gibt, müssen viele Farmerinnen und Farmer sowie Plantagenarbeitende ihre Kinder mit auf die Kaffeeplantagen nehmen. Dort spielen sie dann unbeaufsichtigt auf den Feldern oder helfen bei der Ernte mit. Tchibo bietet in Zusammenarbeit mit Becamo Möglichkeiten zur Kinderbetreuung an. In eigens eingerichteten Kindertagesstätten betreut qualifiziertes Personal die Kinder. Hier erhalten sie Mahlzeiten und können an Bildungsaktivitäten teilnehmen. Zu unserer Freude kommen die Kitas sehr gut an.
Natürlich müssen wir auch die Ursachen von Kinderarbeit angehen. Zusammen mit der Internationalen Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen (International Labor Organisation ILO) setzen wir uns dafür ein, die Lebensbedingungen der Farmerfamilien zu verbessern. Deshalb konzentrieren wir uns gemeinsam mit Becamo aktuell auf mehr Produktivität und Qualität auf den Kaffeefarmen.
Unser Konzept: Auf den Kaffeefeldern pflanzen wir zusätzlich Obstbäume. Diese bieten Schatten und fördern dadurch das Wachstum der Kaffeepflanzen. Dies hat einen doppelten Nutzen: Die Landwirte können sowohl mehr als auch qualitativ besseren Kaffee ernten und verkaufen. Zudem bietet die Ernte von Avocados, Bananen und Zitrusfrüchten ihnen zusätzliche Nahrungsmittel und Einkommensquellen. Dies erhöht ihre Unabhängigkeit gegenüber Preisschwankungen. Es ist eine Methode, die wir in Honduras seit 2022 zunehmend anwenden.
Trotzdem reichen die bisherigen Maßnahmen nicht aus, um den Kleinfarmern den Ausbruch aus dem Kreislauf der Armut zu ermöglichen. Zu oft müssen sie ihre geringen Gewinne verwenden, um grundlegende Bedürfnisse zu decken, anstatt sie in wirtschaftlich sinnvolle, zukunftsweisende und wertschöpfende Maßnahmen zur Produktivitätssteigerung zu investieren. Es bedarf also weiterer Maßnahmen.
Das Kaffee-Länderprogramm in Honduras in Kürze:
- Honduras ist eines der wichtigsten Kaffeeländer in Mittelamerika
- Flächenmäßig klein, aber sehr fruchtbar
- Probleme: Klimawandel, Armut, Kinderarbeit, Abwanderung
- Unser Angang: Höhere Erträge durch produktivere Landwirtschaft, Kinderbetreuung
- Anpflanzung von Obstbäumen auf Kaffeefeldern
- Diversifizierung und Schattenanbau