Das Tchibo Kaffee-Länderprogramm (4)
Honduras bietet mit seinem tropischen Klima ideale Bedingungen für den Kaffeeanbau. Jedoch zählt das Land zu den ärmsten in Zentralamerika und sieht sich großen Herausforderungen gegenüber. Insbesondere der Klimawandel und die volatilen Weltmarktpreise bereiten den Kleinfarmerinnen und -farmern Sorgen.
Unser Kaffee aus Honduras wird hauptsächlich von Kleinbetrieben, den sogenannten Smallholder Farmers, angebaut. Obwohl die Anbaufläche für Kaffee sehr begrenzt ist, sind sie darauf angewiesen, von diesen Erträgen zu leben.
Damit ihnen das besser gelingt und sie weiterhin Kaffee exportieren können, müssen die Anbauflächen so umgestaltet werden, dass sie nachhaltig Erträge bringen. Vielfältig genutzte Flächen sind langfristig rentabler als eine Monokultur. Wie die Umgestaltung gelingen kann, macht die Inga Foundation vor. Sie ist neben Becamo unser zweiter Entwicklungspartner in Honduras.
Was die Inga Foundation genau macht:
Die 2012 gegründete Inga Foundation setzt sich dafür ein, die Zerstörung des Regenwaldes zu stoppen, indem sie das nachhaltige Anbausystem Inga Alley Cropping fördert. Dies ist eine nachhaltige landwirtschaftliche Methode, bei der Inga-Bäume in Reihen zwischen den Nutzpflanzen angebaut werden. Die Bäume binden Stickstoff im Boden, verbessern die Bodenqualität und spenden Schatten. So wird weniger Wald durch Brandrodungen zerstört, da die Inga-Bäume die Fruchtbarkeit des Bodens sichern und die Belastungen für die Umwelt klein halten.
Vor 12 Jahren rief die Inga Foundation das Land For Life Project, Honduras (ingafoundation.org) ins Leben. Wir nutzen die Learnings aus diesem Programm und passen es an die Bedürfnisse der Kaffee-Region an. Konkret bedeutet das:
- Wir arbeiten mit Kaffee-Kleinfarmern zusammen und schulen sie in landwirtschaftlichen Praktiken, damit sie ihre Produktivität und Qualität verbessern können.
- Wir haben Demonstrationsflächen eingerichtet, auf denen Grundnahrungsmittel (Obst und Gemüse) zusammen mit Inga-Bäumen angebaut werden.
- Auf weiteren Demonstrationsflächen werden Inga-Bäume und Kaffeepflanzen angebaut. Wir lernen daraus und beobachten, wie sich die Bodengesundheit und die Pflanzen entwickeln.
Kaffeefarmen können gleich mehrfach profitieren
Wenn die Kleinfarmerinnen neben den Kaffeepflanzen Obst und Gemüse anbauen, schafft ihnen das eine zusätzliche Einnahmequelle. Oder anders herum: Wenn sie ihre Ernte selbst verzehren, müssen sie weniger Geld für Nahrung ausgeben. Der Anbau verschiedener Obst- und Gemüsesorten stärkt zudem die Artenvielfalt. Dies schützt langfristig die Ökosysteme, verbessert die Bodengesundheit und erhöht die Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel.
Klar ist: Ein gesunder Boden sorgt für gesündere Pflanzen und damit für höhere Erträge. Zudem sind weniger Pflanzenschutzmittel nötig.
Nicht nur für uns und Becamo ist die Zusammenarbeit mit der Inga Foundation ein Meilenstein, auch für die Stiftung ist die Kooperation mit einem Unternehmen Neuland. Wir freuen uns sehr über den Mut der Stiftung, ihr Wissen und ihr Können mit „unseren“ Kaffeefarmen zu teilen!
„Wenn das Projekt mit der Inga Foundation weiterhin so gut läuft, können wir den Kaffeeanbau in Honduras revolutionieren“, freut sich Milton Ramos, Technical Assistance Officer und verantwortlich für die Projektkoordination. Unsere Kollegin Aida Brito, Nachhaltigkeitsmanagerin für Kaffee aus Honduras, ergänzt: „Honduras ist ein wunderschönes Land mit großen Herausforderungen. Gemeinsam mit den Bäuerinnen und Bauern können wir ihre aktuelle Situation verändern. Ich freue mich, dass wir so offene und zielorientierte Partner wie Becamo und die Inga Foundation an unserer Seite haben, um langfristige und nachhaltige Veränderungen zu schaffen."