Das Tchibo Kaffee-Länderprogramm (7)
Habt ihr schon unsere neue Rarität „Santa Bárbara“ aus Guatemala probiert? Solltet ihr! Dieser Kaffee ist nicht nur geschmacklich etwas ganz Besonderes, sondern auch seine Geschichte: Er erzählt eine tolle Erfolgsgeschichte, bei der wir von Tchibo einen kleinen Teil dazu beigetragen haben. Und darum soll es heute gehen!
Die heutigen Kaffeefarmerinnen in Santa Bárbara, Guatemala, haben bis vor wenigen Jahren nur einen kleinen Teil ihres Landes genutzt, um dort Mais und Bohnen für die Selbstversorgung anzubauen. Gearbeitet haben sie aber als Kaffeepflückerinnen auf größeren Plantagen. Als Dank für ihre harte Arbeit bekamen einige Kaffeepflanzen geschenkt. Da sie selbst wenig Erfahrung im Anbau hatten, kam Tchibo ins Spiel! Wir haben Trainings für nachhaltigen Anbau angeboten, der auch die Qualität des Kaffees steigert. Was uns wirklich stolz macht: Schon nach vier Jahren haben die Farmer*innen aus Santa Bárbara ihre Gemeinde nicht mehr verlassen, um anderswo Kaffee zu pflücken, denn sie hatten genug mit der Ernte ihres eigenen Kaffees zu tun!
Guatemala – ein Kaffeeland mit Herausforderungen
Guatemala ist von den rund 90 Kaffee anbauenden Ländern unter den Top 15. Jedoch: Das Land steht vor vielen Herausforderungen, vor allem Armut, Auswanderung, Kinderarbeit und der Klimawandel. Unsere Ziele im Rahmen des Kaffeeprogramms: Anpassung an den Klimawandel, Einkommenssteigerung, Reduktion von Kinderarbeit.
Konkret auf die Region Santa Bárbara geschaut: Vor Projektbeginn war Kaffee aus Santa Barbara nicht sehr stark nachgefragt. Das hat sich unter anderem seit unserem Engagement vor Ort geändert: Das Interesse, Kaffee aus dieser Gegend zu beziehen, ist gestiegen. Damit ist auch die Wirtschaft angekurbelt worden und die Preise steigen mit jeder Ernte. All dies hat dazu geführt, dass die Farmer*innen mehr Kaffee auf ihren Parzellen produzieren und ihn zu einem höheren Preis verkaufen können als zuvor.“
Was tun wir vor Ort? Wofür setzen wir uns ein?
Unser Engagement in Guatemala
Aktuell unterstützt Tchibo in Guatemala 2.600 Kaffeefarmerinnen, im Folgeprojekt sollen dann 3.400 Farmerinnen eingebunden sein. Bei unseren Projekten geht es uns vor allem um Hilfe zur Selbsthilfe, wir unterstützen mit Trainings, um unter anderem die Produktivität und die Qualität des Kaffees zu verbessern, aber auch um Ernten besser vor den Folgen des Klimawandels zu schützen. Darüber hinaus werden junge Menschen, vor allem Mädchen und junge Frauen, mit unterschiedlichen Programmen gefördert – ob beim Zugang zu Bildung oder bei der Suche nach einem Arbeits- und Ausbildungsplatz.
Mehr Wissen führt zu mehr Einkommen – aus diesem Grund bieten wir in Guatemala verschiedene landwirtschaftliche Trainings zu Themen wie Wissen zu Düngemitteln und Bodenbehandlung an, die zur Steigerung der Produktivität und Qualität des Kaffees beitragen, die bei den Anpassungen gegen den Klimawandel helfen sollen. Ein weiterer wichtiger Ansatz zur Steigerung der Produktivität der Farmen – sowohl ökologisch als auch ökonomisch – ist die Diversifizierung. Dafür unterstützen wir den Anbau von Obstbäumen und Gemüsepflanzen, auf den Kaffeefeldern. Damit kann es gelingen, die Einkommens- und Lebenssituation der Menschen vor Ort zu verbessern.
Darüber hinaus unterstützen wir die Farmer*innen-Familien durch die Einführung alternativer Landwirtschaftsprojekte. Wir haben eine angepasste Art der Hydroponik implementiert, eine Art des Pflanzenanbaus, die mit wesentlich weniger Wasser auskommt als herkömmliche Landwirtschaft. Die Kultivierung findet bei uns in Torfmoos statt, die benötigten Nährstoffe werden mit dem Wasser zugeführt. Dadurch erhalten die Familien Zugang zu Nahrungsmitteln z.B. Zwiebeln, Radieschen, Salat etc.
Aida Guerreiro Brito, aus dem Nachhaltigkeitsteam Kaffee und Länderverantwortliche für Guatemala, beschreibt die Besonderheit der Projektarbeit:
„Die Arbeit mit dem Team in Guatemala macht mir sehr viel Freude, weil wir gemeinsam mit den Menschen vor Ort eine Veränderung der Lebensbedingungen schaffen. Und zwar eine, die den Bedürfnissen der Farmer und deren Familien gerecht wird. Jedes Element des Projektes wurde diskutiert und hinterfragt. Durch die Diversifizierung beispielsweise unterstützen wir nicht nur den Kaffeeanbau per se, sondern auch die Umwelt und die Menschen selbst. Die Menschen bauen Obstbäume an, um sich zu ernähren, diese spenden den wichtigen Schatten für die Kaffeepflanzen und richtig zu gedeihen. Zusätzlich profitiert der Boden und die Tierwelt von den unterschiedlichen Pflanzen.“