Fazit des Tchibo Joint Forces Projekts Honduras
Großer Erfahrungsaustausch
Was hat das TJF-Projekt den Beteiligten in Honduras gebracht? Was braucht es, damit es erfolgreich läuft? Welche Erkenntnisse können auch für andere Projekte von Vorteil sein? Um Fragen wie diese ging es auf einem besonderen Treffen, zudem erstmalig auch ein Unternehmen, nämlich wir, eingeladen war. Am 10. August kamen per Videokonferenz 60 Teilnehmende zusammen, um Erfahrungen auszutauschen und Wissen zu teilen. Neben den Projektbeteiligten waren auch viele weitere CLAC-Mitglieder aus anderen lateinamerikanischen Ländern dabei. „Wissen zu teilen ist für uns ein essenzieller Aspekt auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit, denn nur gemeinsam können wir viel erreichen. Wir haben uns daher sehr gefreut, dass wir von CLAC als erstes externes Unternehmen zu diesem sonst immer internen Erfahrungsaustausch eingeladen wurden und unsere Perspektive auf das Projekt aufzeigen konnten. Das war für uns eine tolle neue Erfahrung“, erklärt mir meine Kollegin Aida Guerreiro Brito, Sustainability Manager Coffee.
Gemeinsame Kräfte wirken
Natürlich hatte es nach Ablauf des Projekts bereits eine externe Wirkungsanalyse gegeben, die gute Ergebnisse aufgezeigt hatte – und die auf dem gemeinsamen Workshop in Kurzfassung vorgelegt wurden. „Aber es war trotzdem viel schöner zu hören, dass alle Beteiligten von einem großen gemeinsamen Erfolg des dreijährigen JTF-Projekts in Honduras gesprochen haben – und ihre Erfahrungen gerne an andere Kooperativen in anderen Ländern weitergeben“, so Aida. Ein großer Teil der Tagesordnung war dann auch den Empfehlungen der Kooperativen gewidmet – zum Beispiel über die Kinderbetreuung oder die Unterstützung für Frauen.
Unser Fazit nach drei Jahren
Und natürlich konnten meine eingeladenen Kolleginnen und Kollegen über ihre wichtigsten Erkenntnisse berichten. „Unser Ansatz ist es, gemeinsam mit den beteiligten Kooperativen die verbindenden Schnittstellen zu finden. Ein gutes Beispiel ist das Thema nachhaltiger Anbau. Durch die Verbesserung der Infrastruktur und gezielte Trainings konnten die Kooperativen ihre Kaffeequalitäten verbessern und können somit auch bessere Preise erwirtschaften. Das ist eine klassische Win-Win-Situation, wie wir sie anstreben.
Dieses TJF-Projekt war auch das erste, bei dem wir ganz am Anfang mit allen Beteiligten einen Workshop durchgeführt haben. Alle beteiligten Parteien waren eingebunden und wir haben über die Zielsetzung diskutiert und gemeinsam entschieden. Außerdem dient dieses Beispiel nicht zuletzt auch für unsere anderen TJT-Projekte als Vorbild, da es aus unserer Sicht sehr gut gelaufen ist“, so Aida. Aber es gibt auch Themen, die Tchibo gemeinsam mit Fairtrade vorangetrieben hat, die nicht als erstes auf der Prioritätenliste der Kooperativen standen: „Das betrifft etwa die Kitas, die wir eingerichtet haben, die den Kindern der Farmer*innen eine Betreuung und drei Mahlzeiten am Tag garantieren. Und letztendlich die Arbeitenden entlasten, die sich besser auf ihre Arbeit konzentrieren können und die Kinderarbeit verhindern.“ Die Skepsis ist übrigens schnell der Erkenntnis des Benefits gewichen – und so werden die Kooperativen die Kitas nach Projektende alleine weiterführen.
„Natürlich ziehen wir Learnings aus so einem Projekt“, sagt auch meine Kollegin Theda Behrens aus dem Kaffeeeinkauf. Zum Beispiel, dass eine gemeinsame Einführung am Anfang des Projekts wichtig – und ein direkter Kontakt das A und O ist. „Die Nähe zu den Farmer*innen der Kooperativen und das gemeinsame Kennenlernen sind essenziell. Nur so können wir ihre Bedürfnisse erfahren – und sie, wer ihren Kaffee kauft. Beides schafft Vertrauen.“
Entsprechend war sie gemeinsam mit Andreas Christmann (Director Sourcing Commodity), der das Honduras-Projekt maßgeblich initiiert hat, oft vor Ort. Und auch er betont: „Nicht zuletzt haben wir durch diese bewusst gesuchte Nähe, durch die gemeinsame Kick-Off-Veranstaltung zum Projektstart, durch Reisen zu den Kooperativen wundervolle engagierte Menschen kennengelernt – und langfristige Lieferketten mit direktem Kontakt aufgebaut. Das geht aber nur, wenn man auf einen gemeinsamen Nenner kommt – und der entscheidet über den Erfolg eines solch großen Projekts.“
Der Konsens aus dem Erfahrungsaustausch
Am Ende waren sich alle Beteiligten bei dem Erfahrungsaustausch im August einig: Gemeinsam Ideen zu entwickeln und zu teilen ist wichtig, um erfolgreich zu sein. Alle teilnehmenden Kooperativen und Organisationen verbindet schließlich das gleiche Interesse: Etwas zu verändern, die Kinder zu schützen, Frauen und Jugendliche zu stärken – und die Qualität und Anbaubedingungen des Kaffee nachhaltig zu verbessern.