Mutmachbericht (2): Heiko Dahmer gibt Einblick in die Rösterei
Homeoffice bei den Kaffeeröstereien? Nahezu undenkbar. Wie an allen anderen Standorten auch laufen die Maschinen in der Wendenstraße in Hamburg weiter – und zwar wie gehabt auf Hochtouren. Ich bin Heiko Dahmer, Head of Manufacturing in unserer Hamburger Rösterei. 130 Mitarbeiter sorgen hier dafür, dass die Produktion auch in Zeiten von Corona läuft. Wir arbeiten im gleichen Pensum wie vorher, mit erhöhter Mengenanforderung. Ich bin daher ganz normal vor Ort in der Rösterei, um mit meinen Teamleitern Ansprechpartner für unsere Mitarbeiter zu sein.
Was nun hinzugekommen beziehungsweise anders ist, dass ein Drittel des Tages das Corona-Management einnimmt. Das bedeutet, dass uns natürlich Hygiene-/Schutzmaßnahmen noch einmal mehr beschäftigen und selbstverständlich auch die Belange und Unsicherheiten der Mitarbeiter. Hier bei uns in der Kaffeerösterei sind die Hygiene-Standards ohnehin enorm hoch. Das Bewusstsein dafür war schon vor dem Corona-Virus da. Aber auch für uns heißt es jetzt, noch sensibler und vorsichtiger zu sein. Das wissen aber alle hier. Jeder kennt sein „Päckchen“, was er selbst zu tragen hat. Trotzdem befragt der Werkschutz jetzt täglich jeden einzelnen Mitarbeiter, wie der Gesundheitszustand ist und ob es wissentlich Kontakt mit einer infizierten Person gab.
Abstandsregelungen, zusätzliche Reinigungsmaßnahmen mit deutlicher Intensität und Häufigkeit, neue Organisation des kontaktlosen Schichtwechsels – all das mussten wir neu organisieren. Das fängt damit an, dass das Administrationsteam zum Beispiel im Homeofice arbeitet. Unsere Techniker und Anlagenmitarbeiter sind natürlich weiterhin vor Ort gefragt, auch wenn viele unserer Maschinen hoch automatisiert laufen.
Das bedeutet, schriftlich wird für die nächste Schicht alles detailliert festgehalten. Also eine Abstimmung der Kollegen ohne persönlichen Kontakt. Denn während die Frühschicht den rechten Eingang zum Feierabend nutzt, kommt die Spätschicht zur anderen Seite herein. Zwischenmenschlich ist das natürlich schade, aber zum jetzigen Zeitpunkt muss das erst mal so eingehalten werden.
Apropos Abstandsregelung. Das gilt nicht nur in jedweden Räumen oder in den Fahrstühlen, sondern auch bei der Verkostung. Auch hier mussten wir eine Lösung finden. Während das „Cup Tasting“ bisher an einem runden Tisch mit vielen Personen stattfand, haben wir das Setting der Tassen nun anders aufgebaut, und zwar weit voneinander entfernt.
Das sind alles neue Management-Aufgaben, die uns derzeit zusätzlich beschäftigen. Aber ich kann nur sagen: Hier läuft alles hervorragend – von den Bohnen bis zu uns als Team.
Die Stimmung ist gut und wir ziehen alle an einem Strang.
Gruß zum Schluss: Ein großes Lob und Dankeschön an unsere Belegschaft – ich bin sehr stolz, was hier geleistet wird. Bleibt alle gesund und frohen Mutes!