Tchibo auf Kreislauf-Kurs
Beim Blick in die Natur kennen wir Kreisläufe von klein auf: Pflanzen wachsen, verwelken und werden zu Nährstoffen für neue Pflanzen. Auch Tchibo möchte auf Kreislaufwirtschafts-Kurs kommen, um langfristig nachhaltig wirtschaften zu können. Was das heißt? Die Materialien unserer Produkte und Verpackungen möglichst lange zu nutzen und weiterzuverwenden: von recycelten Materialien, über Mehrwegverpackungen, reparierfähige und langlebige Produkte, Second Hand Angebote bis hin zu recycelbaren Produkten und Verpackungen sowie Lösungen für eine gute Recyclinginfrastruktur.
Diesen Weg voranzutreiben ist Aufgabe unserer Kollegen aus dem Circular Solutions Lab. Viele unserer Innovationen und Tests – die recycelbare Kaffeeverpackung, die Mehrwegversandtasche, der Sellpy Second Hand Pilot – werden vom „Tchibo Circular Solutions Lab“ begleitet oder angestoßen. Es wird also Zeit, sich mit unseren zukunftsgerichteten Denkansätzen zu beschäftigen. In Teil 1 unserer neuen Serie stellen wir die Ideen-Werkstatt vor – und welche Bedeutung sie für die wirtschaftliche Zukunft von Tchibo hat.
Klarer Vorteil: Zirkuläres Denken
Doch wie kommt man da hin? Wie werden wir in allen Bereichen von Kaffee bis Non Food, von der Logistik bis zum Kundenservice kreislauffähiger? Genau um diese Fragestellungen geht es täglich bei der Arbeit im Tchibo Circular Solutions Lab. Unter dem Motto „Rethink“ wurde bereits die „Circular Solutions Academy“ ins Leben gerufen, ein internes Fortbildungsangebot für Tchibo Kolleg*innen, das bereits großen Anklang gefunden hat. „Wir glauben, dass der Wandel hin zu zirkulärem Denken und zirkulären Produkten zu einem wirtschaftlichen Vorteil für Tchibo führen wird. Gleichzeitig reduzieren wir damit unsere ökologischen Auswirkungen und unseren Ressourcenverbrauch. Wir bieten zukunftsfähige Produkte und Services an, stellen unsere Materialverfügbarkeit sicher und greifen proaktiv neue gesellschaftliche und politische Anforderungen auf. So wird Tchibo für die bevorstehenden Veränderungen widerstandsfähiger – und nur so können wir unsere ‚License to operate‘ auch in Zukunft sicherstellen“, erklären Kristina Kölling und Sarah Herms, die im Job Sharing das Circular Solutions Lab leiten. Und ergänzen: „Wenn wir diese Themen rechtzeitig angehen, sichern wir uns Wettbewerbsvorteile.“
Anforderungen aus Politik und Gesellschaft
Klar ist: Ob Klimakrise, Rohstoffengpässe oder Plastikflut – all diese Themen zwingen nicht nur uns zum Umdenken. Auch in der Politik ist das Thema längst angekommen: Die EU fordert mittlerweile, sich bei der Herstellung von Produkten bereits über die Entsorgung sowie deren Langlebigkeit, Reparaturfähigkeit und Recyclingfähigkeit Gedanken zu machen (EU Circular Action Plan, Green Claim, Recht auf Reparatur). Auf diese Anforderungen müssen wir unsere Sortimente Schritt für Schritt vorbereiten.
Zirkuläres aus dem Labor: Willkommen in der Zukunft
Das Konzept hinter dem Circular Solutions Lab: Ob Unverpackt-Ideen, zirkuläre Textilfasern oder Reduce-Initiativen – all das gestaltet das Team gemeinsam mit den Fachabteilungen. „Mit dem Lab haben wir eine experimentelle und kollaborative Umgebung, in der wir Kreislauf-Ideen erforschen – und auch schnell in den Märkten testen können, um Echtzeit-Feedback zu erhalten.“ Um neue Konzepte für kreislauffähige Produkte, Geschäftsmodelle, Prozesse oder Materialinnovationen zu entwickeln, stellt das Team seine Expertise und sein Netzwerk im Bereich Circular Economy bereit, genau wie personelle und finanzielle Ressourcen, um die jeweiligen Fachabteilungen zu unterstützen. Gemeinsam mit den Fachkolleg*innen konnten beispielsweise unverpackter Kaffee, fast plastiklose Non Food Verpackungen, Mehrwegversandverpackungen, recycelte Textilmaterialien, langlebige Produkte und Second Hand Angebote bereits umgesetzt werden – und einiges mehr ist in der Pipeline.
Umdenken, um den Kurs zu ändern
Bisher denken wir an die wirtschaftliche Entwicklung, wie wir es gewöhnt sind: linear. Das heißt Produkte werden gemacht, genutzt und irgendwann weggeworfen. „In der zirkulären Welt halten wir Materialien, Produkte, Verpackungen im Kreislauf, mit Hilfe von zirkulärem Design und neuen Geschäftsmodellen. Das müssen wir alle verinnerlichen, also zirkulär denken, um den „Tanker“ Tchibo auf Kreislauf-Kurs zu bringen. Gleichzeitig müssen wir unsere Kunden, die im Mittelpunkt unseres Tuns stehen, mit neuen Lösungen zum Mitmachen begeistern.“
Und dafür engagiert sich das Team des Circular Solutions Lab bereits seit einem Jahr. Zeit für ein erstes Feedback: „Das Interesse ist groß – intern wie extern. Wir treffen damit definitiv den Nerv der Zeit. Besonders gefreut hat uns, dass die Grundkurse zu Circular Economy Innovations oft sofort ausgebucht waren. Außerdem haben wir immer fünf bis zehn Projekte parallel am Laufen, jeweils in unterschiedlichen Entwicklungsphasen“, so Kristina Kölling.
Übrigens: Um das ganze Unternehmen auf Kreislauf-Kurs zu bringen, reicht nicht ein Labor. Alle sind gefragt, um die Circular Economy für Tchibo umzusetzen!
Kurz gesagt: Circular Economy
Produkte sollen möglichst lange genutzt und nach der Entsorgung wieder einem Kreislauf zugefügt werden. Um das zu erreichen, gilt es, die Kernideen der Zirkularität (Reduce, Rethink, Reuse, Repair, Recycle) mehr und mehr in den Vordergrund zu rücken.