Schon gewusst?

10 Fakten zum Thema Bio-Baumwolle

Rund 80% unserer Baumwoll-Textilien sind aus Bio-Baumwolle gefertigt. Bald sollen es 100 % sein. Warum uns das so wichtig ist? Eben weil Baumwolle eine der wichtigsten Fasern der Welt ist. Hier 10 gute Gründe!

1. Was genau ist Bio-Baumwolle?

Als Bio-Baumwolle wird Baumwolle bezeichnet, die nach den gesetzlichen Richtlinien und Standards der ökologischen Landwirtschaft angebaut wurde. Da künstliche Dünge- und Pflanzenschutzmittel sowie gentechnisch veränderte Organismen verboten sind, erhält biologische Baumwolle die Gesundheit der Böden, der Natur und der Menschen, die sie anbauen.

2. Warum ist der Einsatz von Bio-Baumwolle so wichtig?

Baumwolle ist eine der wichtigsten Naturfasern der Welt. Gleichzeitig ist der Anbau von Baumwolle sehr ressourcenintensiv und besonders im Bereich des konventionellen Anbaus häufig weder umwelt- noch sozialverträglich. Um ein paar Zahlen zu nennen:

Baumwoll-Pflanze
  • Die von Tchibo verwendete nachhaltige Baumwolle in 2016 entspricht einer Anbaufläche von 55.000 Fußballfeldern.
  • Gegenüber dem konventionellen Anbau konnten knapp 30 Milliarden Liter Wasser eingespart werden – damit hätte man 11.500 Olympia-Schwimmbecken füllen können.
  • Gespart wurde auch an Pestiziden: 3,5 Millionen Kilogramm chemischer Pestizide – das entspricht einer Menge von 24.000 Fässern Rohöl. (Quelle der Berechnungen: Textile Exchange.

3. Ist Bio-Baumwolle auch automatisch „faire“ Baumwolle?

Nein. Der Ausdruck „Bio“ bezieht sich nur auf die ökologischen, nicht die sozialen Aspekte des landwirtschaftlichen Anbaus. Allerdings: Bei Bio-Baumwolle wird auch ein Aufpreis gegenüber konventioneller Baumwolle gezahlt.

4. Woher kommt Bio-Baumwolle?

Die größte Menge an Bio-Baumwolle weltweit stammt aus Indien, nämlich 67 Prozent. Mit weitem Abstand folgen dann China (knapp 12 Prozent), die Türkei (rund 7 Prozent), und Kirgistan (5 Prozent). Auch Tchibo bezieht seine ökologische Baumwolle hauptsächlich aus Indien, China und der Türkei. (Quelle der Angaben: Organic Cotton Market Report 2016 von Textile Exchange)

5. Wie erkenne ich Bio-Baumwolle?

Bio-Baumwolle kann anhand eines offiziellen Standards oder Zertifikates und den damit verbundenen Produktsiegeln erkannt werden. Um sicherzugehen, dass die Baumwolle in unseren Produkten aus ökologischer Landwirtschaft stammt, arbeiten wir mit dem Organic Content Standard (kurz OCS), der Organisation Textile Exchange oder dem Global Organic Textile Standard (kurz GOTS). Die Einhaltung des Standards wird durch dritte, unabhängige Zertifizierungsstellen regelmäßig überprüft.

GOTS-Logo

6. Was bedeutet das GOTS-Siegel?

Das GOTS-Siegel steht für den Global Organic Textile Standard. Der Standard geht über den biologischen Anbau hinaus und definiert strenge umwelttechnische Anforderungen für die gesamte Lieferkette und Verarbeitung eines Produktes. Es kennzeichnet Produkte aus mindestens 70% biologisch erzeugten Naturfasern. Alle eingesetzten chemischen Zusätze, wie Farbstoffe und Hilfsmittel, müssen strenge Umweltkriterien erfüllen. Die Einhaltung von Sozialkriterien wird ebenfalls von dem Standard gefordert und überprüft.

7. Wie hoch ist der Wasserverbrauch beim Bio-Anbau?

Laut Erhebungen der Organisation Textile Exchange wird beim biologischen Anbau von Baumwolle durchschnittlich bis zu 80% mit Regenwasser bewässert und somit verbraucht dieser Anbau im Schnitt 71% weniger Wasser als der konventionelle Anbau von Baumwolle. (Quelle der Angaben: Organic Cotton Market Report 2016 von Textile Exchange) Bei einem einzelnen T-Shirt können also mehr als 400 Liter Wasser gespart werden.

GutGemacht-Baumwolle

8. Warum macht Bio-Baumwolle nur 0,4 Prozent am weltweiten Baumwollanbau aus?

Tatsächlich ist der Anteil an Bio-Baumwolle beim weltweiten Baumwollanbau weiterhin sehr gering, während die Nachfrage stetig wächst. Fehlendes Know-How, mangelnde Saatgutverfügbarkeit oder weiterhin nicht ausreichende Transparenz können Ursachen sein. Zudem sind Initiativen und Projekte im Sektor bislang wenig miteinander vernetzt. Das muss sich ändern!

9. #ORGANICCOTTONACTION: Vision für einen fairen, ökologischen Baumwollmarkt weltweit

Gemeinsam sind wir stark: Bislang gab es keine gebündelten Bio-Baumwoll-Initiativen. Damit sich dies ändert, engagiert sich Tchibo bei der Multi-Stakeholder Initiative Organic Cotton Accelerator (OCA), an der neben Nichtregierungsorganisationen auch große namhafte Bekleidungsunternehmen teilnehmen. Das Ziel: Gemeinschaftlich einen weltweit prosperierenden und nachhaltigen Baumwoll-Sektor aufzubauen. Denn von diesem profitieren alle, vom Farmer bis zum Verbraucher.

10. Wie sieht die Zukunft aus?

Bis 2020 möchte Tchibo 100% der Baumwolle, die für Bekleidungs- und Heimtextilien benötigt wird, aus nachhaltigen Quellen beziehen.