Tchibo spricht sich weiterhin für höhere Mindestlöhne aus
In Bangladesch halten die Proteste für einen höheren Mindestlohn an. Die Regierung hat bereits eine Erhöhung angekündigt. Da der Prozess aber noch nicht abgeschlossen ist, bekräftigt Tchibo die Unterstützung für einen höheren Mindestlohn, der die Grundbedürfnisse eines Beschäftigten und seiner/ihrer Familie einschließlich eines Teils zur freien Verfügung abdeckt und in der regulären Arbeitszeit verdient wird.
Gemeinsam mit der Bündnisinitiative ACT on Living Wages ist Tchibo zutiefst besorgt über die Gewalt, die bei den jüngsten Lohnprotesten zu Verletzten und Toten geführt hat. Wir fordern die Behörden auf, alle Betroffenen zu schützen - auch diejenigen, die ihr Recht auf Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit im Einklang mit internationalen Standards wahrnehmen.
Es ist von entscheidender Bedeutung, dass keine Arbeiterin und kein Arbeiter bei ihrer/seiner derzeitigen oder künftigen Beschäftigung diskriminiert oder inhaftiert werden, weil sie ihr Recht auf Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit im Einklang mit internationalen Standards und lokalen Gesetzen wahrnehmen.
Im Hinblick auf den kürzlich angekündigten Mindestlohn in Bangladesch unterstützen alle ACT-Mitglieder weiterhin einen höheren Mindestlohn, der die Grundbedürfnisse eines Beschäftigten und seiner/ihrer Familie einschließlich eines Teils zur freien Verfügung abdeckt und in der regulären Arbeitszeit verdient wird. Wir fordern die zuständigen Behörden auf, die Gespräche mit den Gewerkschaften fortzusetzen, um deren Forderung nach einer weiteren Überprüfung des kürzlich angekündigten Mindestlohns nachzukommen.
Um die Bekleidungsindustrie langfristig nachhaltig zu gestalten, müssen sich die Löhne auf ein existenzsicherndes Niveau entwickeln; die Erhöhung der Mindestlöhne sollte dabei einen entscheidenden Beitrag leisten nennenswerte Fortschritte zu erzielen. Als ACT-Mitgliedsunternehmen erkennen wir unsere Rolle bei der Unterstützung von Lohnentwicklungen an. Wir verpflichten uns, die Erhöhung der Mindestlöhne in unseren Einkaufspraktiken zu berücksichtigen und werden weiterhin mit allen wichtigen (nationalen) Akteur*innen zusammenarbeiten, um diese Verpflichtungen umzusetzen.
Die ACT-Mitglieder erkennen ferner an, dass regelmäßige und häufige Lohnerhöhungen wichtig sind, um sicherzustellen, dass die Lohnzuwächse nicht ständig durch den Anstieg der Lebenshaltungskosten aufgezehrt werden. Um allen Beteiligten eine gewisse Planbarkeit zu geben und um reibungslose Anpassungen zu ermöglichen, sollte die regelmäßige Überprüfung die jährliche Inflation und entsprechende Produktivitätszuwächse berücksichtigen – wie von der internationalen Arbeitsorganisation empfohlen (ILO*-Empfehlung 135).
*ILO: International Labour Organisation/Internationale Arbeitsorganisation