5 Tassen täglich
Alles rund um Siebträger, Tampen und das feine Kaffeemehl

# 85 Druck erfährt hier nur die Bohne

Der Podcast ist zurück aus der Sommerpause und heute geht es um: die Siebträgermaschine. Schick und glänzend steht sie in vielen unserer Lieblingscafés und gut aussehende Barista zaubern uns mit ihnen leckeren, cremigen Espresso - na ja so oder so ähnlich läuft es ab. 

Da ist es keine Überraschung, dass immer mehr Kaffeetrinker ein Siebträger am liebsten auch zu Hause hätten. Aber die großen Maschinen sind teuer und sperrig, also muss etwas Kleineres her. Wir wollten wissen, für wen eignet sich ein Siebträger, welche Maschine passt zu wem und wie funktioniert die Zubereitung? Wir haben bei Indre Berendes und Wilko Schumacher mal nachgefragt. 

Hier ist Eigeninitiative gefragt

Zum Start werfen im Vergleich wir einen Blick auf den Vollautomaten: Ein Knopfdruck und das fertige Getränk fließt wie gewünscht in die Tasse.

"Nicht so  beim Siebträger", weiß Indre. "Hier habe ich mehr Handhabe, Dinge selber zu entscheiden, z. B. Mahlgrad, Verhältnis zwischen Wasser und Kaffeemehl sowie Anpressdruck. Anschaffen sollte sich ein Siebträger als nur jemand, der auch Spaß daran hat, Dinge selber zu machen."
Indre Berendes, Kaffeesom­me­li­è­re bei Tchibo

Hätten wir das also schon mal geklärt. ​​​​​​​Du traust dir also zu, vor deinem ersten Kaffee mehr als nur auf einen Knopf zu drücken und entscheidest dich für die Siebträgermaschine.

Welche Maschine passt zu dir?


"Bei Siebträgern lohnt sich immer ein Blick in das Innenleben. Letztlich unterscheiden die sich technisch dort. Zum Beispiel in den Heizsystemen, bei den Pumpen, bei den Ventilen, nicht zuletzt auch im Preis und in der Qualität des Gehäuses und der Optik und Haptik", sagt Wilko.

Tchibo bietet hier die Lapressa. Ein schlankes Modell im Retro-Design. Wilko hat die Maschine mitentwickelt: "Das Ziel bei der dieser Maschine war, eine Einstiegsmaschine für den ambitionierten Anfänger zu kreieren. Durch ihren Thermoblock heizt sie verhältnismäßig schnell auf, gerade auch wenn man den Vergleich zu den deutlich höherpreisigen Gastronomiemaschinen zieht." 

Die Lapressa gibt es aktuell in drei Farben.

Die Maschine steht in der Küche, dann ran an die Kaffeebohnen, oder Indre?

Ja. Wichtig dabei, die kurze Zeit, in der das Wasser mit dem gemahlenen Kaffee in Kontakt kommt, erfordert einen feinen Mahlgrad. Das Wasser hat nur sehr wenig Zeit, um die Aromen des Kaffees zu lösen. Bei fein gemahlenen Bohnen ist die Oberfläche größer und dadurch dichter. Die Substanzen aus dem Kaffee können also besser gelöst werden.
Indre Berendes, Kaffeesom­me­li­è­re bei Tchibo

Für einen einzelnen Espresso werden ungefähr sieben Gramm eingefüllt. Bereitest du einen doppelten zu, sind es knapp 15 Gramm. 

Das Allerwichtigste bei der Zubereitung: der Barista Move

Bevor der Siebträger in die Maschine eingesetzt wird, darf dieser Schritt nicht fehlen: das Tampern, also das Verdichten des Kaffeemehls. "Dazu drückt man den Tamper von oben schön gleichmäßig runter. Dreht ihn dann nochmal ein bisschen, dass sich das Kaffeemehl gut verteilt und der Kaffee gleichmäßig durchfließen kann", erklärt Indre.

Beim Tampen wird das Kaffeemehl im Siebträger verdichtet.

Na dann jetzt ran an die Maschine und...

Halt Stopp, das Allerwichtigste fehlt noch: der Barista Move. Wische dazu mit der Handoberfläche oben über den Siebträger und entferne das gesamte Kaffeemehl, was sich auf dem Rand gebildet hat. Sonst brennt sich das Kaffeemehl an der Dichtung fest und lässt diese porös werden.
Indre Berendes, Kaffeesom­me­li­è­re bei Tchibo

Und nun aber wirklich. Siebträger einsetzen und Maschine starten. Der Espresso fließt. Hmmm, das schmeckt – wie in Italien.

Ihr trinkt Espresso am liebsten mit Milch? Mehr zur Lapressa, der Espressozubereitung, Milchschaum oder der perfekten Crema erfahrt ihr in der Folge. Jetzt reinhören!