Energierevolution: Ökostrom gibt´s jetzt vom Nachbarn
Leider gibt es traurige Nachrichten. Die aktuelle Entwicklung an den Strommärkten hat Enyway wirtschaftlich überfordert. Kurz vor Weihnachten notierte der Strom zu Preisen, die zum Teil um eintausend Prozent oberhalb des langjährigen Mittelwertes lagen. Da eine Fortführung des Geschäftsmodells unter diesen Bedingungen nicht mehr möglich waren, sah sich der Ökostrom-Anbieter gezwungen, am 29. Dezember 2021 Insolvenz anzumelden. Dies gilt sowohl für die enyway GmbH wie auch für die Tochtergesellschaft, die machdasmalanders Stromversorgung GmbH. Diese Podcastfolge haben wir wenige Wochen vor der Insolvenzanmeldung aufgenommen. Wir sind nach wir vor von der Geschäftsidee begeistert. Auch wenn die Partnerschaft mit Tchibo nun natürlich nicht mehr besteht.
Hier der ursprüngliche Text: Strom vom Nachbarn? Energierevolution? Na klar, sagt die Nachhaltigkeitsplattform enyway, die seit kurzem eine Partnerschaft mit Tchibo am Start hat. In einer neuen Folge von „5 Tassen täglich“ wird es daher „hochspannend“, denn wir klären mit Andreas Rieckhoff, Geschäftsführer von enyway, wer da wen „angezapft“ hat und was die Partnerschaft für beide Seiten bedeutet. Andreas erzählt uns zudem, wie das Geschäftsmodell genau funktioniert und was das mit dem 20 Euro Schein von Oma zu tun hat. Außerdem hat der CIO eine klare Haltung zu Klimakonferenzen wie beispielsweise in Glasgow vor einigen Wochen:
„Wenn ich ganz ehrlich sein soll, ich halte von den ganzen Politiker-Veranstaltungen relativ wenig. Das ist viel zu viel „blabla“ und viel zu wenig konkretes Machen. Stattdessen würde ich mich eher darauf fokussieren, zu sagen, dass man den Menschen die Möglichkeit bieten muss, einfach an dem ganzen Thema Klimawende zu partizipieren, sei es durch guten Strom, sei es durch CO2-Kompensationsmöglichkeiten mit Rendite. Ich glaube tatsächlich, dass der Klimawandel vor allen Dingen durch Menschen aufgehalten wird.“
Andreas Rieckhoff, Geschäftsführer von enyway
Als Nachhaltigkeitsexperte kennt sich Daniel Koltermann (CRE) bestens mit der Energieversorgung von Tchibo aus. Wie hoch der Energiebedarf eines so großen Unternehmens ist und wie viel Ökostrom Tchibo bereits bezieht, Daniel hat die Antwort. Zudem nimmt er uns mit auf die Reise nach Bangladesch und erzählt uns, welche Projekte dort bereits laufen, um in Produktionsstätten auf erneuerbare Energie umzusteigen und damit weg von fossilen Brennstoffträgern zu kommen. So sagt er:
„Das, was da draußen in der Welt passiert, ist ja irgendwie die Summe aller Entscheidungen, die wir auch als Einzelperson letztendlich treffen. Und da sind wir wieder bei unserem Stromprodukt von enyway, dass wir da eine gewisse Transparenz schaffen. Ich glaube, diese Transparenz brauchen wir nicht nur beim Strom, sondern bei vielen anderen Dingen auch. Damit man eben auch sieht, was für eine Auswirkung meine Entscheidung eigentlich hat, die ich jetzt gerade hier treffe.“
Daniel Koltermann, Nachhaltigkeitsexperte bei Tchibo
Und dann ist da noch Ingo Lange: Als Windmüller hat er seinen eigenen Windpark quasi im Garten und liefert überschüssigen Strom über enyway „direkt“ an seine Nachbarn. Wie das funktioniert und wie oft er auf seine Windkraftanlagen klettert, die immerhin 73 Meter hoch sind und einen Rotordurchmesser von 53 Meter messen? Zudem erfahren wir, warum Ingo nicht nur eine imaginäre Marketingfigur ist, wie viele Häuschen seine Windräder versorgen können und warum er nicht selbst auf dem Rad strampeln muss, wenn mal Windflaute herrscht.