Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus-Webb & Trainerin Indre Berendes über Kaffee, Fußball und Respekt
So unterschiedlich die Rollen einer Trainerin und einer Schiedsrichterin auf bzw. neben dem Platz sind, so nah sind sich Bibiana Steinhaus-Webb und Indre Berendes in ihren Erfahrungen, die sie im männerdominierten Fußball gemacht haben.
Bibiana Steinhaus-Webb hat Sportgeschichte geschrieben, als sie im September 2017 als erste Frau ein Spiel in der Fußball-Bundesliga der Männer leitete - vor 50.000 Zuschauern im Berliner Olympiastadion. Eine Sensation, und doch musste Bibiana auf dem Weg dahin viele Hürden meistern. Dazu sagt sie:
"Am Ende des Tages kommt es immer auf die Leistung an und es ist völlig egal, welches Geschlecht dahinter steht. Das ist für mich das Entscheidende."
Im Podcast "5 Tassen täglich" spricht sie zudem über ihre Anfänge als Schiedsrichtern, welche Gänsehautmomente sie als Referee erlebt hat und warum sie das Abspielen der Hymnen bei Welt- und Europameisterschaften so besonders findet. Sie plaudert auch darüber, welchen Männern sie in dieser millionenschweren Branche gegenüberstand, was sie an diesen schätzt und wie sie sich den Respekt der Bundesliga-Stars erarbeitete. Außerdem erzählt Bibiana, die irgendwo zwischen London, New York und Hannover lebt, von ihrem Wunsch nach mehr Diversität:
"Ich finde es so unglaublich schade, dass noch nicht bei allen angekommen ist, dass diverse Teams einfach so viel erfolgreicher sind. Wenn man einfach mal bedenkt, dass drei Menschen auf eine mögliche Fragestellung gucken, die alle einen ähnlichen Hintergrund haben, dann kommen wir vielleicht zu fünf Antworten. Wenn wir mit zehn Personen ran gehen, die einen ganz, ganz unterschiedlichen Hintergrund haben, altersmäßig, herkunfstmäßig, mit ihren ganzen Lebensläufen, vielleicht kommen wir dann zu 20 möglichen Antworten und Ideen. [...] Das würde ich mir mehr wünschen."
Nicht zuletzt geht es auch um Kaffee, denn Bibiana nennt sich selbst „Kaffeejunkie". Warum sie so viel Kaffee braucht und welche Rolle dieser in ihrer Vorbereitung auf ein Spiel hatte, erfahrt es jetzt in der neuen Folge.
Einen hohen Kaffeebezug hat auch Indre Berendes, Kaffeesommelier bei Tchibo. Aber nicht nur das: Nach Feierabend steht sie mehrmals in der Woche auf dem Trainingsplatz. Als Trainerin des SC Vier und Marschlande - einer Männermannschaft in der Bezirksliga, musste sie sich bereits einige unschöne Kommentare gefallen lassen. Wie es bei ihr am Wochenende auf dem Fußballplatz zugeht, wie sie Kritikern begegnet und warum es auch viele tolle Begegnungen gibt, erzählt sie uns. Außerdem erfahren wir, warum Indre keine klassische „Fußballmutti" werden wollte und warum einst nur noch ihre Tochter sie davon abbringen konnte, alles hinzuschmeissen. Ganz philosophisch sagt sie:
"Der Fußball ist so ein bisschen die heilige Kuh der Deutschen und dort wird eine Frau als Trainerin eher als Eindringling empfunden und da versucht man sich so ein bisschen der Konkurrenz zu entledigen. Von Männern lässt man sich gerne die Welt erklären und Frauen dürfen gerne beweisen, dass sie es verstanden haben."
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