Mit recycelten Fasern und Rübenresten durch den Sommer
Den ganzen Tag am Schreibtisch sitzen, kann ganz schön anstrengend sein. Was hilft da besser, als eine kleine Runde Bewegung an der frischen Luft? Deswegen haben wir, Sophia, Kim, Leon und Nora, vier Praktikant*innen bei Tchibo, uns gedacht, es wäre mal Zeit für eine Runde Sport in unserer Mittagspause. Gesagt, getan! Da wir an der Quelle sitzen und die neue nachhaltige Sportkleidung ohnehin testen wollten, staffierten wir uns frohgemut aus.
Fit im Park - Nachhaltigkeit in jeder Disziplin
Nicht nur die frischen poppigen Farben unserer Sportkleidung machen gute Laune und Lust auf den Sommer! Die Sportkleidung ist auch noch nachhaltig und damit Teil der sechs Nachhaltigkeitswochen bei Tchibo. Leons Sportkleidung ist hergestellt mit Hilfe der neuen REFIBRATM-Technologie der Lenzing AG: So werden aus Baumwollstoffresten aus der Kleidungsproduktion - vermischt mit Zellstoff, der wiederum aus zertifiziert nachhaltigen Wäldern gesourct wird - völlig neue Cellulosefasern. Dieses innovative Herstellungsverfahren schont durch das Upcycling der Baumwollreste die natürlichen Ressourcen und senkt den Wasserverbrauch um 95 Prozent - im Vergleich zur Gewinnung herkömmlicher Baumwolle. Die hergestellten Fasern sind kompostierbar und biologisch abbaubar. Cool: Große Mengen an Stoffabfällen werden somit vermieden, denn sie bekommen nun ein zweites Leben als Bekleidung oder Heimtextil.
Sophia, Kim und Nora tragen knallig leuchtende Sportmode aus recycelten PET-Flaschen. Ja genau, richtig gelesen! Die PET-Flaschen werden gesammelt, gereinigt und zu Fasern und Garnen verarbeitet. Daraus wird anschließend Kleidung hergestellt - die nicht nur nachhaltig ist, sondern auch hübsch anzusehen und sich sehr weich auf der Haut anfühlt.
Weil wir das Meer lieben
Doch nicht nur Sportmode kann nachhaltig sein. Denn passend zum Sommeranfang gibt es bei Tchibo auch recycelte Bademode für den Strand:
Abfall ist nicht gleich Abfall: Bereits im dritten Jahr in Folge bietet Tchibo eine Beachwear- Sportkollektion an, die zu einem Großteil aus recyceltem Material besteht. Zum Einsatz kommt dabei unter anderem Plastikmüll aus dem Meer: Für das Obermaterial werden - wie gesagt - PET-Flaschen zu Polyesterfasern verarbeitet, wodurch Fischernetze und andere Nylonabfälle ein neues Leben als regeneriertes ECONYL-Nylon bekommen. Energie und Ressourcen werden somit gespart und die Umwelt geschont. Im Jahr 2020 hat Tchibo bereits ca. 63 Millionen recycelte PET Flaschen in seinen Sortimenten eingesetzt.*
Nachhaltigkeit ist Spitze: Wäsche mit recyceltem Material
Was mich sehr beeindruckt: die feine Spitze für eine Wäschekollektion aus Faser- und Kunststoffresten wurde recycelt. Dafür werden Garnreste gesammelt, sortiert, gereinigt und aufbereitet, um sie dann erneut zu verspinnen. Das Ergebnis sind recycelte Polyamid- und Elasthan-Fasern, die dem hohen Anspruch an Qualität, Optik und zartem Griff gerecht werden. Durch die Wiederverwertung entfallen im Vergleich zur Herstellung von frischem „Virgin-Garn“ etliche Produktionsschritte. Dies führt, neben einem geringeren Wasser- und Energieverbrauch, auch zu weniger CO2-Emissionen. Für die Wäsche-Wochenwelt werden bereits bis zu 50 Prozent recycelte Spitze eingesetzt.
Farbenpracht aus der Natur – Kleidung mit einzigartigem Charakter
Just beet it! Nach dem Kochen eures nächsten Rote Beete Eintopfs einfach mal die Reste aufheben, vielleicht könnte man damit noch ein langweiliges altes T-Shirt einfärben?
Auch Tchibo verwendet bei dieser Kollektion im Rahmen der Nachhaltigkeitswochen zum Färben ausschließlich natürlich vorkommende Stoffe: Zum Einsatz kommen landwirtschaftliche Pflanzenabfälle wie etwa Sägepalmen und Rübenreste wie Rote Beete! Cool, oder? Verwendet werden nur nachwachsende Rohstoffe, die weltweit reichlich vorhanden sind. „Besonders wichtig war uns dabei, dass wir keine Materialien nutzen, bei deren Anbau wir mit der Nahrungsmittelproduktion konkurrieren. Das können wir durch die Verwendung von Pflanzenabfällen ausschließen – alle essbaren Teile bleiben für den Verzehr“, sagt Nanda Bergstein, Direktorin Unternehmensverantwortung.
Ein Einsatz, der sich gleich dreifach auszahlt: für das Klima, die Menschen entlang der Lieferkette und die Umwelt. „Der Herstellungsprozess ist umweltfreundlicher als bei herkömmlichen Farben, die auf Rohölbasis produziert werden. Zudem gelangen weniger gefährliche Farbstoffe als bei der chemischen Färbung in das Abwasser. „Gleichzeitig sinkt bei einem Färbeprozess mit natürlichen Materialien der Einsatz von Wasser und Energie“, so Nanda Bergstein. Die von Tchibo eingesetzten Farben sind durch die GOTS-Zertifizierung (Global Organic Textile Standard) als toxikologisch unbedenklich geprüft.
So genug über Theorie und Inhaltsstoffe, wir vier Praktikant*innen hatten eine tolle Mittagspause und finden die Nachhaltigkeistwochen super! Von uns gibt es deshalb einen Daumen hoch!
Das sind die sechs Wochenwelten im Überblick:
KW 22: Weil wir das Meer lieben – Strand- und Badekleidung
KW 23: Sinnlich hat keine Saison – Spitzenwäsche
KW 24: Fit im Park – Nachhaltig in jeder Disziplin (Sportkleidung)
KW 25: Boho Style & nachhaltige Kinderkleidung
KW 27: Coloured by Nature – natürliche Färbemittel
KW 28: Tag- und Nachtwäsche (Refibra, Tencel)
Und für alle, die mehr erfahren möchten: Hört doch mal in die Podcastfolge "Recycling, Upcycling & Pflanzenfarbe" unseres Tchibo Pocasts „5 Tassen täglich“ #32 rein. Darin sprechen Trendexpertin Philine Staemmler und Nachhaltigkeitsmanagerin Cristina Graack über recycelte Textilfasern, Innovationen und Rübenreste sowie Nach-Corona-Fashion-Trends.
**Quelle: Textile Exchange (eigene Berechnung basierend auf Shen L., et al. (2010) Resour Conserv Recycl, 55 (1), 34-52)