Afrika, Brasilien, Lateinamerika und Hamburg – wie passt Hamburg hier rein? Bestens informierte Kaffeefans wissen, dass es sich zumindest bei den ersten dreien um bekannte Kaffeeregionen handelt. Aber Hamburg als Ursprungsland unserer liebsten Bohnen? Tatsächlich reiht sich ein gar nicht mehr so kleines Kaffeepflänzchen aus Hamburg in die Reihe ein.

Denn hier bei uns im Tchibo Headquarter in der City Nord scheint das Klima auch bestens für das Gedeihen einer Kaffeepflanze zu sein – oder sagen wir, die liebevolle Pflege von unserer Kollegin Kathrin Skowronek. Bei ihr auf dem Schreibtisch steht nämlich das besagte Kaffeebäumchen, und zwar schon seit stolzen 20 Jahren. Ob es wohl am 5. Stock liegt? Schließlich gedeihen Kaffeepflanzen in den Ursprungsländern auch oftmals in Höhenlagen…
Jedenfalls trug die Pflanze nun Kaffeekirschen, die bereit waren, geerntet zu werden.

Die besten Tipps für den Ernteerfolg

Bei diesen Nachrichten sind wir neugierig geworden und haben direkt nachgefragt, welche Tipps Kathrin Skowronek für diejenigen mit einem weniger grünen Daumen hat.

Besonders beim Gießen scheint es einiges zu beachten zu geben. Von sieben Tagen der Woche wird der Baum nur an drei gegossen. Wichtig hierbei: Nur von unten gießen. Laut Kathrin Skowronek funktioniert das am besten, wenn die Pflanze auf einem flachen Teller steht und man diesen ein bis zwei Mal bis zum Rand mit Wasser füllt. Das richtet sich nach der Größe der Pflanze. Wichtig ist, dass sich die Erde auf keinen Fall nass anfühlen darf. Gerade eben leicht feucht darf sich die Erde anfühlen, da die Wurzeln sonst verschimmeln und kein Wasser mehr aufnehmen können. An den restlichen Tagen reicht es aus, das Bäumchen mit etwas Wasser zu besprühen. Wer seiner Kaffeepflanze einen zusätzlichen Boost verpassen will, kann beim Gießen einen geeigneten Kaffeepflanzendünger verwenden. Aber aufgepasst: Gedüngt wird nur von April bis Oktober.

Mit diesen Tipps zum Gießen ist man dem Ernteerfolg schon deutlich näher. Denn schon das dritte Mal konnten die Früchte des Bäumchens nun geerntet werden. Und nach der Ernte? Klar, folgt das Aufbereiten, Trocknen und dann das Rösten. Mithilfe unseres Spezialitäteneinkäufers Markus Meusburger konnten bei dieser Ernte satte 19 Gramm Kaffee nach dem Rösten hervorgebracht werden. Zum Vergleich: Aus diesen 19 Gramm haben wir etwas mehr als zwei ganze Tassen Kaffee zubereitet.

Und wie schmeckt die Hamburger Bohne?

Für den Geschmackstest wurden die Bohnen in einer nagelneuen Mühle gemahlen. Das daraus gewonnene Kaffeemehl reichte aus, dass sogar zehn Testpersonen einen Schluck des hauseigenen Kaffees verkosten konnten. Die einstimmige Meinung: Der Kaffee schmeckt schokoladig, rauchig und mild.   

Jetzt stellt ihr euch sicherlich die Frage, um welche Sorte es sich hierbei eigentlich handelt? Das ist aber gar nicht so einfach zu sagen. Während Kaffeekirschen normalerweise rot sind, trägt das Kaffeebäumchen in der City Nord gelbe Bohnen. Wir haben bei unserem Kaffeeexperten Markus Meusburger nachgefragt, der auch bei der Verkostung dabei war. Laut Markus handelt es sich hierbei um eine yellow bourbon Varietät. Das klingt edel? Ist es auch.

Wenn ihr mehr über verschiedene Kaffeesorten erfahren wollt, dann hört unbedingt in unseren Podcast 5 Tassen täglich, mit der Kaffee-Wissen to go Folge „Kaffee, ein Naturprodukt“ rein. Hier wird die Natur und der Ursprung des Kaffees genauer unter die Lupe genommen und erklärt.

Na, habt ihr Lust bekommen, selbst ein Kaffeepflänzchen zu hegen und zu pflegen? Dann wisst ihr jetzt Bescheid, wie es geht oder sagen wir, wie man es gießt.
Und wer lieber gleich köstlichen Kaffee trinken möchte, schaut bei uns in den Filialen oder im Onlineshop vorbei. Hier gibt’s viele leckere Kaffees zu entdecken – ob mit oder ohne grünen Daumen! 😉

Autor: Anna Quadt, CC