Menschenrechte

Risikomanagement & Auditierung

Mit unserem Risikomanagement und Auditprogramm überprüfen wir Fabriken, ob sie unsere Mindeststandard von Menschen- und Arbeitsrechten einhalten. So gehen wir vor:

Im ersten Schritt unseres Risikomanagements bewerten wir die menschenrechtliche Situation in den Ländern, in denen wir produzieren lassen. Für die Analyse greifen wir auf anerkannte Indikatoren von internationalen Organisationen, Forschungsinstituten und Gewerkschaften sowie auf unsere eigenen Erfahrungen zurück. Daraus ergeben sich für uns länder- oder regionsspezifische Richtlinien (z.B. Sozial- und Umweltaudits, zusätzliche Maßnahmen bis hin zur Beschaffungsverboten), wie auch Richtlinien für bestimmte Produktionsprozesse (z.B. bei Leder- und Denim-Produktion oder Heimarbeit).
 
Im zweiten Schritt überprüfen wir vor Geschäftsbeginn, ob die Hersteller*innen unsere Mindeststandards bei Arbeits- und Menschenrechten einhalten. Diese sind im Tchibo Supplier Code of Conduct (SCoC) festgeschrieben und basieren auf international anerkannten Deklarationen, Konventionen und Prinzipien (siehe Grundsatzerklärung). Erfüllen die Hersteller*innen die nötigen Standards und eventuell notwendige spezifische Richtlinien, beginnen wir die Zusammenarbeit. Gibt es Mängel, müssen Verbesserungen umgesetzt werden, bevor wir Produkte in Auftrag geben.

Frauen in einer Fabrik

Auditierung als Ausgangspunkt - es braucht jedoch mehr

Die Einhaltung von Menschen- und Arbeitsrechten nur durch Sozialaudits in Fabriken zu sichern, sehen wir durchaus kritisch: Audits sind nicht in der Lage, die Realität in den Fabriken vollständig aufzudecken, selbst wenn sie mit größter Sorgfalt ausgeführt werden. Das Instrument kommt hier an seine Grenzen. Audits sind nur eine Momentaufnahme der Situation vor Ort und zeigen in der Regel nur die zum Zeitpunkt der Prüfung offenkundigen Mängel. Wir konzentrieren uns deshalb auf Kriterien, bei denen wir durch Audits einen realistischen Einblick in die Fabriksituation erhalten: Arbeits- und Gesundheitsschutz, Personalmanagementsysteme und sichtbare Umweltverschmutzung. Werden hier Verstöße des SCoC und Risiken für die Mitarbeiter*innen in den Fabriken festgestellt, fordern und begleiten wir die Verbesserungsmaßnahmen aktiv durch die Erstellung und Follow-up von Corrective Actions Plan (CAPs). Wie wir mit den Ergebnissen aus Sozial- und Umweltaudits umgehen, veröffentlichen wir in unserem Menschenrechtsbericht (Non Food).

Probleme wie Diskriminierung oder Verstöße gegen Gewerkschaftsrechte bleiben in Audits jedoch eher unsichtbar. Weil wir uns nicht in falscher Sicherheit wiegen wollen, fragen wir sie in unseren Auditformaten nicht ab, sondern bearbeiten sie in unserem WE Programm und in Zusammenarbeit mit Gewerkschaften.

Arbeiter in einer Fabrik

Es braucht einen ganzheitlichen Ansatz

Grundlegende und langfristige Verbesserungen von Menschen- und Arbeitsrechten erzielen wir nicht durch Audits, sondern mit unserem Dialogprogamm WE und unserer Arbeit mit Gewerkschaften. Diese Ansätze sind Kern unserer Menschenrechtsarbeit gehen über die Auditierung weit hinaus. Dadurch begegnen wir Schwachstellen des verbreiteten Auditansatzes, der nur im begrenzten Umfang diejenigen einbezieht, die von Fehlverhalten direkt betroffen sind: die Mitarbeiter*innen in den Fabriken.

We Programm: Training