Non Food
Materialien
Umstellung auf ein nachhaltigeres Produktsortiment
Beim Design unserer Produkte legen wir auf Funktionalität und Qualität wert. Das Produkt soll so lange wie möglich genutzt werden können – das hat auch aus Nachhaltigkeitsaspekten die größte positive Wirkung. Neben dem Material und der Verarbeitung zählen auch Aspekte wie Reparierfähigkeit und zeitloses Design eine Rolle (Mehr dazu: Kreislaufwirtschaft). Bei der nachhaltigen Materialauswahl setzen wir auf anerkannte externe Zertifizierungsstandards wie z.B. Global Organic Textile Standard (GOTS), Forest Stewardship Council FSC® oder Markenfasern wie Lenzing EcoVero, die Rohstoffe nur aus zertifizierten Quellen beziehen.
Bei vielen Produkten ist das richtige Material der Schlüssel zum Erfolg. Unsere internen Nachhaltigkeitsrichtlinien für das Produktdesign geben Klarheit darüber, welche Materialien erlaubt sind und welche nicht, welche Quellen wir nutzen und welche nicht, welche Nachhaltigkeitsanforderungen wir erreichen und welche neuen Standards und Materialien wir entwickeln wollen. Diese Richtlinien basieren auf einem immer größer werdenden Wissen über Anbaumethoden, Lieferketten, Löhne und Arbeitsbedingungen. Sie sind kein starres Regelwerk, sondern leben von der Weiterentwicklung: Stück für Stück nachhaltiger, und das bedeutet hier auch die Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit des Unternehmens im Wettbewerbsumfeld.

Vorgehen zur Umstellung auf ein nachhaltigeres Produktsortiment:
- Bei der Umstellung auf ein nachhaltigeres Produktsortiment konzentrieren wir uns zunächst auf die Hauptbestandteile unserer Produkte. Diese haben die größte Auswirkung.
- Im zweiten Schritt betrachten wir die weiteren Mischmaterialien im Produkt.
- Und in einem dritten Schritt schauen wir uns die zusätzlichen Bestandteile, wie Knöpfe und Co., an.
Parallel zur Entwicklung unserer Materialien arbeiten wir auch daran, die Verarbeitung und Ausrüstungen unserer Produkte umweltfreundlicher zu gestalten. Das machen wir, indem wir zum Beispiel bio-basierte Imprägnierungen wie evoPEL für unsere Regenbekleidung oder ausschließlich chromfrei gegerbtes Leder für unsere Accessoires einsetzen.

Materialziele
TEXTILIEN
Wir setzen heute und in Zukunft 100% nachhaltige Baumwolle, Zellulosefasern und Wolle in unseren Textilien ein. Zudem haben >80% der Holz- und Papierprodukte eine FSC®-Zertifizierung über die komplette Lieferkette. Bis 2030 streben wir außerdem 50% nachhaltige Synthetikfasern an.
- 100 % nachhaltige Baumwolle
- Einsatz von Recycling-Fasern in weiteren Produktkategorien, wie Kindertextilien, Damen- und Herrenbekleidung, Heimtextilien sowie Hartwaren mit Textilanteil
- Kein konventionelles Kaschmir und Ausschluss von Alpakawolle
- Einsatz von recycelter Baumwolle
HARTWAREN
Wir setzen heute und auch künftig auf FSC®-zertifiziertes Holz und Papier - ergänzt durch Einsatz von recycelten Materialien. Aktuell liegt unser FSC®-Anteil bei über 80% (Einkaufsvolumen 2024), darunter:
- 75% FSC® zertifiziertes Holz für Tchibo Möbel
- 100% FSC® zertifiziertes Holz für Tchibo Spielzeug
- Ausbau des Rezyklat-Einsatzes in allen Hartwarenmaterialien – von Kunststoffen bis Metallen
Materialien
Baumwolle
... fördern wir durch den Bezug von Bio-Baumwolle und Baumwolle aus Projekten, mit denen eine nachhaltige Baumwollproduktion unterstützt wird.
Baumwolle ist im konventionellen Anbau sehr ressourcenintensiv und findet in der Regel unter Verwendung synthetischer Pflanzenschutz- und Düngemittel statt. Deswegen haben wir uns vor mehr als 14 Jahren dazu entschieden, auf nachhaltigere Baumwolle umzustellen. Den Fokus legen wir dabei auf Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau, da hier keine chemischen Dünge- und Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden dürfen. Hierfür arbeiten wir mit den Zertifizierungsstandards Organic Content Standard (OCS) und dem Global Organic Textile Standard (GOTS). Ergänzend arbeiten wir seit 2007 auch mit der Initiative Cotton made in Africa (CmiA) der Stiftung Aid by Trade zusammen.
Darüber hinaus fördern wir in verschiedenen Projekten den umweltschonenden Anbau von Baumwolle direkt auf Farmebene. Die Baumwolle aus diesen Projekten soll zukünftig in unsere Lieferketten und Produkte fließen. So unterstützen wir als Tchibo die Umstellung von konventionellem zu nachhaltigerem Anbau, geben Farmer*innen mehr Planbarkeit und Sicherheit durch die Abnahme von Baumwolle im Bio-Zertifizierungsprozess („Cotton in Conversion“), erhöhen die Transparenz vom Ursprung bis in unsere Produkte und können darüber hinaus durch den direkten Kontakt zu Farmer*innen und Kooperativen viel gezielter Umwelt- und Sozialthemen gemeinsam angehen, wie zum Beispiel die Reduktion des Wasserverbrauchs oder Women Empowerment.
FARMPROJEKTE:
Das Projekt mit der indischen Kooperative Chetna unterstützt ostindische Farmer*innen beim Anbau von nachhaltiger Baumwolle. Die Baumwolle aus diesem Projekt wurde beispielsweise in unserer NAH/STUDIO Kollektion verwendet.
Das Ziel des Projektes war es, ökologisch verantwortungsvolle Anbaumethoden im Baumwollsektor zu erreichen und die Arbeits- und Lebensbedingungen von kleinen und mittelständigen Baumwollproduzenten zu verbessern. Konkret erfolgt die Unterstützung durch:
- Zahlung eines Mindestpreises für die angebaute Baumwolle
- Zugang zu kostenlosem (Bio-)Saatgut
- Finanzielle Aufschläge für nachhaltigen Anbau
- Förderung von Frauen in Projektregionen
- Fairtrade-Prämie für Gemeinschaftsprojekte
- Zugang zu kostenlosen Trainings
Seit 2022 läuft das Folgeprojekt mit unserem Lieferanten Pratibha in der Region Rajasthan. Dies ist das Folgeprojekt von unserem Chetna-Pilotprojekt.
In 2025 hatten wir daraus bereits die ersten Teile im Verkauf, die Baumwolle aus dem Pratibha-Projekt enthielten. Weitere Produkte folgen.

Synthetische Fasern
Um endliche Ressourcen zu schonen und der zunehmenden Umweltverschmutzung durch Plastikmüll entgegenzuwirken, setzen wir seit 2018 recycelte Fasern ein, beispielsweise Nylon aus alten Fischernetzen, Polyester aus PET-Flaschen oder Textilabfällen.
Weil die verwendeten Garne aus recyceltem Material mit dem Global Recycling Standard (GRS) oder Recycled Claim Standard (RCS) zertifiziert sind, können wir genau nachweisen, wie hoch der Anteil an recyceltem Material in jedem unserer Produkte ist.

Zellulosebasierte Chemiefasern
Nach wie vor gehören Viskose, Modal und Lyocell zu den wichtigsten Textilmaterialien in unserem Sortiment. Doch auch hier gilt: Der nachwachsende Ursprung macht sie nicht automatisch nachhaltig. Daher setzen wir auf zellulosebasierte Chemiefasern aus nachhaltigeren Quellen. Die Fasern stammen mindestens aus FSC® oder PEFC® zertifizierter Forstwirtschaft und werden zum großen Teil zusätzlich auf nachhaltigere Art und Weise verarbeitet.

Tierische Fasern und Materialien
Tierwohl ist eine wesentliche Komponente unseres Nachhaltigkeitsengagements. Unser Ziel ist es, nur dann Materialien tierischen Ursprungs für unsere Tchibo Produkte einzusetzen, wenn die Tiere während Haltung, Schur, Transport oder Schlachtung artgemäß gehalten werden. Gleichzeitig arbeiten wir daran, alternative Materialien ohne tierischen Ursprung zu nutzen und deren Einsatz zu fördern.
Um das Tierwohl und die Umwelt für unsere Materialien aus tierischem Ursprung zu schützen, arbeiten wir mit anerkannten Standards, die von unabhängigen Dritten überprüft werden: DOWNPASS Standard, Responsible Wool Standard (RWS). Seit 2021 setzen wir außerdem The Good Cashmere Standard von der Stiftung Aid by Trade für unsere Sortimente ein.
Seit 2025 sind 100% unserer Woll- und Kaschmirprodukte nach diesen Standards zertifiziert. Für unsere Heimtextilsortimente nutzen wir ausschließlich Federn und Daunen, die mit dem DOWNPASS Standard oder dem Responsible Down Standard (RDS) zertifiziert oder recycelt sind. Seit 2024 schließen wir den Einsatz von Federn und Daunen für unsere neu auf dem Markt gebrachten Bekleidungsprodukte aus.

Holz und Papier
... fördern den Erhalt der Biodiversität und unterstützen verantwortungsvolle Waldwirtschaft.
* nach Einkaufsmenge in 2024
Die Förderung von verantwortungsvoller Waldbewirtschaftung und der Ausschluss von illegaler Rodung gehören für uns zum absoluten Fundament unseres Nachhaltigkeitsengagements. Wir setzen auf einen ausgewogenen Mix aus Hölzern europäischer Herkunft und nachhaltig zertifizierten Hölzern aus tropischen oder borealen Klimazonen.
Wälder sind unersetzbar. Um zu ihrem Schutz beizutragen, ergreifen wir in der Produktgenese verschiedene Maßnahmen: von der Rückverfolgung der Herkunft über Nachweise der Lieferant*innen bis hin zum hohen Nachhaltigkeitsstandard FSC®.

Kunststoff
Wir sind der Meinung, dass Kunststoff auch aus Umweltsicht ein sinnvolles Material sein kann, wenn er richtig genutzt, entsorgt und recycelt wird. Daher verfolgen wir das Prinzip „Zero Waste“ vor „Zero Plastic“. Das heißt, wir wollen so wenig Einwegplastik und -produkte sowie Müll produzieren wie möglich. Ressourcenschonung und geschlossene Stoffkreisläufe, also die Recyclingfähigkeit unserer Produkte sicherzustellen, spielen hierbei eine zentrale Rolle. Deshalb fokussieren wir uns bei Kunststoffprodukten darauf, recycelte, bio-basierte und recyclingfähige Materialien einzusetzen.

Innovative Materialien
Mit Blick nach vorn halten wir kontinuierlich Ausschau nach neuen Ideen und innovativen Materialien, die unser Sortiment noch nachhaltiger machen.
Einige innovative Materialien haben wir bereits in unsere Regale gebracht: Sneaker aus veganem Kaffeeleder aus unserer Tchibo Rösterei in Zusammenarbeit mit der Firma VLACE, Non Food-Artikel aus I’m Green™ PE (einem Bio-Polyethylen aus Zuckerrohr), ECONYL® (eine recycelte Faser aus Nylonabfällen, wie Fischernetzen, Stoffresten und Teppichabfällen) oder Sportbekleidung aus Textile-to-Textile recyceltem Polyester, das in einem innovativen chemischen Recyclingverfahren hergestellt wurde.
