Non Food

Materialien

Umstellung auf ein nachhaltigeres Produktsortiment

Beim Design unserer Produkte legen wir auf Funktionalität und Qualität wert. Das Produkt soll so lange wie möglich genutzt werden können. Bei vielen Produkten ist das richtige Material der Schlüssel zum Erfolg. Die internen Nachhaltigkeitsrichtlinien für das Produktdesign geben Klarheit darüber, welche Materialien erlaubt sind und welche nicht, welche Quellen wir nutzen und welche nicht, welche Nachhaltigkeitsanforderungen wir erreichen und welche neuen Standards und Materialien wir entwickeln wollen. Diese Richtlinien basieren auf einem immer größer werdenden Wissen über Anbaumethoden, Lieferketten, Löhne und Arbeitsbedingungen. Sie sind kein starres Regelwerk, sondern leben von der Weiterentwicklung: Stück für Stück nachhaltiger, und das bedeutet hier auch die Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit des Unternehmens im Wettbewerbsumfeld.

Illustration Nadel und Faden

Vorgehen zur Umstellung auf ein nachhaltigeres Produktsortiment:

  1. Bei der Umstellung auf ein nachhaltigeres Produktsortiment konzentrieren wir uns zunächst auf die Hauptbestandteile unserer Produkte. Diese haben die größte Auswirkung.
  2. Im zweiten Schritt betrachten wir die weiteren Mischmaterialien im Produkt.
  3. Und in einem dritten Schritt schauen wir uns die zusätzlichen Bestandteile, wie Knöpfe und Co., an.

Parallel zur Entwicklung unserer Materialien arbeiten wir auch daran, deren Verarbeitung umweltfreundlicher zu gestalten. Das machen wir, indem wir zum Beispiel umweltverträglichere Imprägnierungen wie ECOREPEL für unsere Regenbekleidung wählen. So erhöhen wir nach und nach die Umwelt- und Sozialverträglichkeit unserer Produkte. Aktuell beschäftigen wir uns außerdem damit, wie wir neben Materialauswahl und Materialverarbeitung unsere Produkte im Designprozess so nachhaltig wie möglich gestalten können.

Illustration Tshirt und Hose

Materialziele

TEXTILIEN

Wir setzen heute und in Zukunft 100% nachhaltige Baumwolle, Zellulosefasern und Tierfasern ein. Bis 2030 streben wir 50% nachhaltige Synthetik an.

  • 100 % nachhaltige Baumwolle
  • Einsatz von Recycling-Fasern in weiteren Produktkategorien, wie Kindertextilien, Damen- und Herrenbekleidung, Heimtextilien sowie Hartwaren mit Textilanteil
  • Kein konventionelles Kaschmir und Ausschluss von Alpakawolle
  • Einsatz von recycelter Baumwolle

HARTWARE

Wir setzen heute und auch künftig auf FSC-zertifiziertes Holz und Papier - ergänzt durch Einsatz von recycelten Materialien. Aktuell liegt unser FSC-Anteil bei über 80% (Einkaufsvolumen 2024), darunter:

  • 75% FSC zertifiziertes Holz für Tchibo Möbel
  • 100% FSC zertifiziertes Holz für Tchibo Spielzeug
  • Ausbau des Rezyklat-Einsatzes in allen Hartwarenmaterialien – von Kunststoffen bis Metallen

Materialien

Baumwolle

Baumwolle ist im konventionellen Anbau sehr ressourcenintensiv und findet in der Regel unter Verwendung synthetischer Pflanzenschutz- und Düngemittel statt. Deswegen haben wir uns vor mehr als 14 Jahren dazu entschieden, auf nachhaltigere Baumwolle umzustellen. Den Fokus legen wir dabei auf Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau, da hier keine chemischen Dünge- und Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden dürfen. Hierfür arbeiten wir mit den Zertifizierungsstandards Organic Content Standard (OCS) und dem Global Organic Textile Standard (GOTS). Ergänzend arbeiten wir seit 2007 auch mit der Initiative Cotton made in Africa (CmiA) der Stiftung Aid by Trade zusammen.

Darüber hinaus fördern wir in verschiedenen Projekten den umweltschonenden Anbau von Baumwolle direkt auf Farmebene. Die Baumwolle aus diesen Projekten soll zukünftig in unsere Lieferketten und Produkte fließen. So unterstützen wir als Tchibo die Umstellung von konventionellem zu nachhaltigerem Anbau, geben Farmer*innen mehr Planbarkeit und Sicherheit durch die Abnahme von Baumwolle im Bio-Zertifizierungsprozess („Cotton in Conversion“), erhöhen die Transparenz vom Ursprung bis in unsere Produkte und können darüber hinaus durch den direkten Kontakt zu Farmer*innen und Kooperativen viel gezielter Umwelt- und Sozialthemen gemeinsam angehen, wie zum Beispiel die Reduktion des Wasserverbrauchs oder Women Empowerment.

FARMPROJEKTE:

Chetna, Indien | 2020 - 2023

Das Projekt mit der indischen Kooperative Chetna unterstützt ostindische Farmer*innen beim Anbau von nachhaltiger Baumwolle. Die Baumwolle aus diesem Projekt wurde beispielsweise in unserer NAH/STUDIO Kollektion verwendet.

Das Ziel des Projektes war es, ökologisch verantwortungsvolle Anbaumethoden im Baumwollsektor zu erreichen und die Arbeits- und Lebensbedingungen von kleinen und mittelständigen Baumwollproduzenten zu verbessern. Konkret erfolgt die Unterstützung durch:

  • Zahlung eines Mindestpreises für die angebaute Baumwolle
  • Zugang zu kostenlosem (Bio-)Saatgut
  • Finanzielle Aufschläge für nachhaltigen Anbau
  • Förderung von Frauen in Projektregionen
  • Fairtrade-Prämie für Gemeinschaftsprojekte
  • Zugang zu kostenlosen Trainings
Pratibha, Indien | 2022 - heute

Seit 2022 läuft das Folgeprojekt mit unserem Lieferanten Pratibha in der Region Rajasthan. Dies ist das Folgeprojekt von unserem Chetna-Pilotprojekt.

In 2025 hatten wir daraus bereits die ersten Teile im Verkauf, die Baumwolle aus dem Pratibha-Projekt enthielten. Weitere Produkte folgen.

Baumwolle
Synthetische Fasern

Um endliche Ressourcen zu schonen und der zunehmenden Umweltverschmutzung durch Plastikmüll entgegenzuwirken, setzen wir seit 2018 recycelte Fasern ein, beispielsweise aus alten Fischernetzen, PET-Flaschen oder Textilabfällen.

Weil die verwendeten Garne aus recyceltem Material mit dem Global Recycling Standard (GRS) oder Recycled Claim Standard (RCS) zertifiziert sind, können wir genau nachweisen, wie hoch der Anteil an recyceltem Material in jedem unserer Produkte ist.

Hose aus synthetischen Fasern
Zellulosebasierte Chemiefasern

Nach wie vor gehören Viskose, Modal und Lyocell zu den wichtigsten Textilmaterialien in unserem Sortiment. Doch auch hier gilt: Der nachwachsende Ursprung macht sie nicht automatisch nachhaltig. Daher setzen wir auf zellulosebasierte Chemiefasern aus nachhaltigeren Quellen. Die Fasern stammen mindestens aus zertifizierter Forstwirtschaft und werden zum großen Teil zusätzlich auf nachhaltigere Art und Weise verarbeitet.

Foto des Materials zellulosebasierte Chemiefasern
Tierische Fasern und Materialien

Tierwohl ist eine wesentliche Komponente unseres Nachhaltigkeitsengagements. Unser Ziel ist es, nur dann Materialien tierischen Ursprungs für unsere Tchibo Produkte einzusetzen, wenn die Tiere während Haltung, Schur, Transport oder Schlachtung artgemäß gehalten werden. Gleichzeitig arbeiten wir daran, alternative Materialien ohne tierischen Ursprung zu nutzen und deren Einsatz zu fördern.

Um das Tierwohl und die Umwelt für unsere Materialien aus tierischem Ursprung zu schützen, arbeiten wir mit anerkannten Standards, die von unabhängigen Dritten überprüft werden: DOWNPASS Standard, Responsible Wool Standard (RWS). Seit 2021 setzen wir außerdem The Good Cashmere Standard von der Stiftung Aid by Trade für unsere Sortimente ein.

Schafsherde
Holz und Papier

Die Förderung von verantwortungsvoller Waldbewirtschaftung und der Ausschluss von illegaler Rodung gehören für uns zum absoluten Fundament unseres Nachhaltigkeitsengagements. Wir setzen auf einen ausgewogenen Mix aus Hölzern europäischer Herkunft und nachhaltig zertifizierten Hölzern aus tropischen oder borealen Klimazonen.

Wälder sind unersetzbar. Um zu ihrem Schutz beizutragen, ergreifen wir in der Produktgenese verschiedene Maßnahmen: von der Rückverfolgung der Herkunft über Nachweise der Lieferant*innen bis hin zum hohen Nachhaltigkeitsstandard FSC®.

Holz
Kunststoff

Wir sind der Meinung, dass Kunststoff auch aus Umweltsicht ein sinnvolles Material sein kann, wenn er richtig genutzt, entsorgt und recycelt wird. Daher verfolgen wir das Prinzip „Zero Waste“ vor „Zero Plastic“. Das heißt, wir wollen so wenig Einwegplastik und -produkte sowie Müll produzieren wie möglich. Ressourcenschonung und geschlossene Stoffkreisläufe, also die Recyclingfähigkeit unserer Produkte sicherzustellen, spielen hierbei eine zentrale Rolle. Deshalb fokussieren wir uns bei Kunststoffprodukten darauf, recycelte, bio-basierte und recyclingfähige Materialien einzusetzen.

Kunststoff aus verschiedenen Farben
Innovative Materialien

Mit Blick nach vorn halten wir kontinuierlich Ausschau nach neuen Ideen und innovativen Materialien, die unser Sortiment noch nachhaltiger machen.

Einige innovative Materialien haben wir bereits in unsere Regale gebracht: ECONYL® (eine recycelte Faser aus Nylonabfällen, wie Fischernetzen, Stoffresten und Teppichabfällen), Non Food-Artikel aus I’m Green™ PE (einem Bio-Polyethylen aus Zuckerrohr), Textilien mit einer Mischung aus recycelten PET-Flaschen und recyceltem Kaffeesatz und auch Textilien aus recyceltem Kaschmir.

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