#74 Erobern Frauen das Kaffeebusiness? Weltfrauentag News
Kaffee- ein männliches Berufsfeld? Als Röster muss man breite Schultern, einen Rauschebart und sowieso einen Anker tätowiert haben? Das widerlegen wir in unserer neuen Folge: Denn was ist ein besserer Anlass sich im eigenen Unternehmen nach starken Frauen umzuschauen als der Weltfrauentag am 08. März? Einkäuferin, Röstmeisterin, Sommeliere – klingende Titel und wir haben die passende Jobbeschreibung dazu. Unsere drei Gäste Theda, Saskia und Indre nehmen uns mit auf ihren Weg, wie sie dahin gekommen sind und was die drei da im vermeintlichen männlichen Berufsfeld Kaffee täglich auf die Beine stellen. Hört rein in unsere neue Folge mit geballter Kaffee- und Frauenpower!
Saskia ist Rösterin und von Haus aus studierte Ingenieurin. Wie passt das zusammen? Muss ich mit Formeln hantieren können, um Kaffee rösten zu lernen? Im Ingenieursstudium als Frau eher eine Exotin- Saskia wie ist es denn jetzt in der Röstcommunity?
"Es rösten bei uns viele verschiedene Menschen. Und wenn man über die Flure wandert, wäre man wahrscheinlich erstaunt, wie viele Frauen es dort gibt. Es ist nämlich mehr als nur Technik: Man braucht eine feine Nase, man braucht ein wenig Gespür dafür, man braucht das richtige Händchen, man braucht eine gewisse Begabung für Sensorik. Und ich sag immer, wenn man sich so den klassischen Röstmeister vorstellt, dann hat man den Tätowierten, den Bärtigen in der stylischen Lederschürze vor Augen. Dafür braucht man das alles nicht, sondern man kann auch im Röckchen am Röster stehen und wunderbare Kaffees machen."
Irgendwie sind wir ja alle Kaffeeeinkäufer, wenn wir an der Tchibo Kaffeebar unseren Lieblingskaffee mitnehmen. Aber Theda hat dann doch noch eine etwas größere Verantwortung als den Kaffeeeinkauf für die Familie. Sie ist Kaffeeeinkäuferin bei Tchibo, also in größerem Stil als wir es wohl sind. Wetterbedingungen in Anbauländern, Währungen, die Börse – vieles was man im Blick behalten muss. Wie steht es um die Frauenpower hier in der Kaffeebranche?
"Generell gesagt ist die Kaffeebranche noch relativ konservativ. Vielleicht manchmal auch so ein bisschen vergleichbar mit der Schifffahrtsbranche. Also bei uns im Sektor sieht man ganz klar, dass es einen Männerüberschuss gibt und der Frauenanteil erst langsam mehr wird."
Und wie sieht es in den Herkunftsländern aus? Wird man da als Frau richtig ernst genommen?
"Ich selber habe dort gar keine Probleme ernst genommen zu werden, muss aber auch sagen, dass ich glaube ich einen gewissen Vorteil habe, dadurch dass ich Einkäuferin bin. Die Leute vor Ort wollen mir natürlich gerne Kaffee verkaufen und einige meiner weiblichen Kolleginnen die zum Beispiel im Handel sitzen, die haben das teilweise noch schwerer, also die müssen sich noch mehr durchsetzen."
Wenn wir von Sommelière sprechen, hören viele wahrscheinlich schon die Weingläser auf dem Weingut klirren. Wir sind aber bei Tchibo, daher gibt es hier keine Wein Sommelière, sondern Kaffee Sommelière. Eine ganz besondere ist Indre. Sie erklärt uns was ein Kaffee Sommelière mit einem Wein Sommelier gemeinsam hat und was wiederum der Unterschied zu einem Barista ist.
"Für eine Kaffee Sommelière ist es wichtig, wenn man eine gute Nase hat, also wenn ich viele Aromen wahrnehmen kann und eben auch noch differenziert wahrnehmen kann, was es ist. Und die Leidenschaft und die Liebe zum Kaffee sollte auf jeden Fall da sein, sonst kann ich überhaupt nicht das wiedergeben, was der Kaffee bieten kann.“
Wer denkt jetzt schon über einen Karrierewechsel nach? Mehr Einblicke in die Kaffeebranche, Kaffeeliebe und Frauenpower gibt es in der kompletten Folge 5 Tassen täglich.