Wie ein Farmprojekt den Anbau nachhaltiger Baumwolle fördert
Schon gesehen? In unserer Wäsche-Themenwelt "Sinnlich & feminin" finden sich auch Produkte, die im Rahmen eines vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) geförderten Baumwoll-Farmprojekts entstanden sind. Hier wurden Farmerinnen und Farmer in Indien bei der Umstellung von konventionellem zu ökologischen Baumwollanbau unterstützen. Was es mit diesem Projekt auf sich hat, das lest ihr hier.
Unser Tchibo Ansatz: 100% nachhaltige Baumwolle
Für unsere Textilien verwenden wir bei Tchibo zu 100% nachhaltige Baumwolle, darunter auch Bio-Baumwolle. Klingt einfach? Ist es aber nicht. „Es ist ja ein Ziel, das man nicht einmal erreicht, sondern was jedes Jahr aufs Neue immer wieder erreicht werden muss“, sagt meine Kollegin und Nachhaltigkeitsmanagerin Katharina. Und: Der Bedarf ist groß. Größer als das Angebot. Warum? Wo liegen die Herausforderungen? Schauen wir einmal näher hin.
„Cotton in Conversion“ im Baumwollanbau
Baumwolle ist im konventionellen Anbau sehr ressourcenintensiv und findet in der Regel unter Verwendung synthetischer Pflanzenschutz- und Düngemittel statt. Deswegen haben wir uns vor mehr als 14 Jahren dazu entschieden, auf nachhaltigere Baumwolle umzustellen. Das Problem: Die Umstellung von konventioneller zu Bio-Baumwolle dauert bis zu 3 Jahre. Zudem gibt es wenig Anreize für die Farmer*innen. Katharina erklärt: „Die Umstellung von konventioneller zu Bio-Baumwolle stellt für die Farmer*innen ein finanzielles Risiko dar. Sie bekommen in dem Umstellungszeitraum in der Regel keine Entschädigung oder Prämie“. Um dem entgegenzuwirken, unterstützen wir „Cotton in Conversion“-Ansätze. Denn durch den Einsatz der Baumwolle aus „Cotton in Conversion“-Projekten (im Deutschen auch „Umstellungsbaumwolle“ oder „Übergangsbaumwolle“ genannt) in unseren Produkten und Themenwelten fördern wir die Umstellung von konventionellem zu nachhaltigerem Anbau, indem wir für die Farmer*innen die Anreize für eine Umstellung erhöhen und die finanziellen Risiken sinken. Wir unterstützen „cotton in conversion“ auch durch eigene Farmprojekte, also direkt auf Farmebene. Eines dieser Projekte findet mit Pratibha statt, einem unserer Produzenten in Indien, in der Region Rajasthan.
Die "Bündnisinitiative Bio-Baumwolle in Indien"
Seit 2015 ist Tchibo Mitglied im Bündnis für nachhaltige Textilen und seit 2022 Teil der "Bündnisinitiative Bio-Baumwolle in Indien". Im Rahmen dieses Projekts werden für 3 Jahre rund 12.000 Farmerinnen und Farmer bei der Umstellung von konventionell zu ökologisch angebauter Baumwolle unterstützt. Durch Projektgelder des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung wird der Zugang zu gentechnik-freiem Saatgut und Trainings ermöglicht. Textilunternehmen, wie Tchibo aber auch andere Hersteller und Marken – z.B. ALDI, C&A, Esprit, H&M, s.Oliver usw. – unterstützen das Projekt zudem durch Abnahmegarantien und Prämienzahlungen für nachhaltig angebaute Baumwolle. Im ersten Jahr konnte Tchibo 500 MT Baumwolle abnehmen und die Prämienzahlung von 10% für Farmerinnen und Farmern gesichert werden. Somit soll gewährleistet werden, dass sich der Bio-Anbau für Farmerinnen und Farmer lohnt und das Risiko der Umstellung von Textilunternehmen mitgetragen wird. Begleitet und validiert wird das Projekt vom Organic Cotton Accelerator, eine Organisation die Bio-Baumwollanbau gemeinsam mit Textilunternehmen fördert. Tchibo war 2016 Gründungsmitglied dieser Organisation.
Zurück zum Tchibo Sortiment.
Pilot für dieses Projekt war das CHETNA Projekt, das einigen vielleicht noch aus den NAH/STUDIO Kollektionen bekannt ist. Das Projekt förderte den Anbau von Bio-Baumwolle mit der Baumwollkooperative Chetna im ostindischen Odisha. Nun befinden wir uns im Folgeprojekt, dieses Mal mit unserem Lieferanten PRATHIBA. Im Frühjahr hatten wir daraus bereits die ersten Body Teile im Verkauf, darunter Spaghetti-Tops und Unterhemden für Damen. Weitere Produkte folgen. Das Besondere an diesem Projekt und den daraus entstehenden Produkten? Die gesamte Produktion findet in Indien statt, alle Produktionsschritte erfolgen in einem Haus, alles an einem Ort. So haben wir die volle Rückverfolgbarkeit und wissen, wo die Baumwolle herkommt. Katharina fasst zusammen: „Von der Baumwollpflanze bis zum fertigen T-Shirt … hier kommt alles aus einer Hand“.
Mehr erfahren?
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