Historische Einigung für mehr Gesundheit und Sicherheit in der Textilbranche

Hamburg,

Gute Nachrichten für die Arbeiterinnen und Arbeiter in der Textilindustrie: Zum dritten Mal konnten sich internationale Bekleidungsfirmen, wie Tchibo sowie globale Gewerkschaftsverbände auf eine Verlängerung des International Accords for Health and Safety in the Textile and Garment Sector einigen. Dieses Mal sogar mit einer Laufzeit von sechs Jahren, so lang wie noch nie.

Werner Weber, Vorsitzender der Tchibo Geschäftsführung, freut sich über die historische Einigung:

„Wir sind seit langer Zeit der Überzeugung, dass es einen gemeinsamen, systemischen Ansatz braucht, um die Textilbranche nachhaltig sicherer zu machen. Die neue lange Laufzeit beim Accord ist ein entscheidender Meilenstein in den Bemühungen um mehr Sicherheit in der globalen Textilproduktion.“
Werner Weber
Werner Weber, Vorsitzender der Geschäftsführung, unterschreibt das neue Dokument. Links Johanna von Stechow, rechts Pablo von Waldenfels, das Direktorenteam für Unternehmensverantwortung bei Tchibo.

Nach mehr als einem Jahrzehnt in Kraft ist der Accord keineswegs eine Selbstverständlichkeit. Er muss kontinuierlich angepasst und neu verhandelt werden, da sich die Herausforderungen im Laufe der Jahre verändern.

Neu beim Accord

Auf den Accord - und somit auch auf die Unternehmen - kommen wichtige Veränderungen zu. So wird in der Verwaltungsstruktur eine übergeordnete internationale Administration geschaffen, die die Länderprogramme koordiniert. Dies ermöglicht spezifische Ansätze für Länder wie Bangladesch und Pakistan. Außerdem wurden Kriterien für die Ausweitung der Accord-Arbeit auf weitere Länder festgelegt, einschließlich Machbarkeitsstudien, Sicherheitsrisiken und Erstinspektionen.

Bestandteile des Accords sind:

  • Unabhängige Sicherheitsinspektionen zur Gebäudesicherung und Bewältigung von Brandgefahren
  • Schulung des Sicherheitsausschusses in den Produktionsstätten
  • Programme zur Sensibilisierung der Arbeitnehmerinnen und Arbeiter bezüglich Sicherheit am Arbeitsplatz
  • Unabhängiges Beschwerdeverfahren
  • Sicherstellung der finanziellen Mittel für Sanierungsarbeitenb

Der International Accord for Health and Safety in the Textile and Garment Sector sendet ein starkes Signal, nicht nur an die Produktionsländer, sondern vor allem an die Arbeiterinnen und Arbeiter in den Fabriken. Sie werden durch ihre Gewerkschaften im Accord vertreten und haben die Möglichkeit, Beschwerden einzureichen.

Der Ursprung des International Accords zur Verbesserung der Sicherheitsbedingungen in der Textil- und Bekleidungsindustrie reicht zurück bis ins Jahr 2012, als Tchibo gemeinsam mit Gewerkschaftsverbänden an Vorläufer-Vereinbarungen arbeitete. Diese zielten auf die Brand- und Gebäudesicherheit in den Produktionsstätten in Bangladesch. Nach der tragischen Rana Plaza-Katastrophe im Jahr 2013 entstand dann der offizielle Accord – unterstützt von Tchibo und vielen weiteren Unternehmen.

Der Accord zeigt Wege auf, wie Unternehmen gemeinsam systemisch etwas verändern können. Das ist dringend nötig, denn die Herausforderungen in den Lieferketten sind weiterhin enorm, wie man etwa an der Diskussion um die Mindestlöhne in Bangladesch sieht.

Mehr zum International Accord finden Sie hier.


Über Tchibo:
Tchibo steht für ein einzigartiges Geschäftsmodell. In acht Ländern betreibt Tchibo rund 900 Shops, über 24.200 Depots im Einzelhandel sowie nationale Online-Shops. Über sein Multichannel-Vertriebssystem bietet Tchibo neben Kaffee und den Einzelportionssystemen Cafissimo und Qbo die wöchentlich wechselnden Non Food Sortimente und Dienstleistungen an. Das 1949 in Hamburg gegründete Familienunternehmen erzielte 2023 mit international 10.708 Mitarbeitenden 3,2 Milliarden Euro Umsatz. Tchibo ist Röstkaffee-Marktführer in Deutschland, Österreich, Tschechien und Ungarn und gehört zu den führenden E-Commerce-Firmen in Europa. Für seine nachhaltige Geschäftspolitik wurde Tchibo mehrfach ausgezeichnet.