#103 Kann man Koffein eigentlich schmecken?
Bei Kaffee scheiden sich die Gemüter. Diskutieren lässt sich über Geschmack, die Zubereitungsart und ein weiteres großes Konfliktthema: Kaffee ohne Koffein? Schmeckt das?! Wir haben uns an das Selbstexperiment gewagt und getestet, ob wir Koffein in der Tasse wirklich erschmecken können.
Echte Koffein-Junkies werden sagen: Aber hallo! Kleiner Spoiler: Ganz so eindeutig war unser Testergebnis nicht! Communication Managerin Maraike Kahlstorf und Coffee Sprecherin Karina Schneider haben sich der Herausforderung Blindverkostung unter Anleitung von Kaffeesommelière Indre Berendes in der hauseigenen Kaffeeakademie gestellt. Also—auf die Tassen, fertig, los!
Entkoffeiniert – schmeckt das?
„Darüber diskutiere ich regelmäßig mit meinem Bruder, der sich weigert, entkoffeinierten Kaffee zu trinken, weil er sagt der schmeckt nicht. Ich finde es gibt schon tolle entkoffeinierte Kaffees, die wirklich gut schmecken, aber ich habe immer ein bisschen das Gefühl, dass die dünner schmecken.“
Besonders oft wird jedenfalls nicht zur Decaf-Variante gegriffen. 4,8 Prozent der Befragten gaben im Tchibo Kaffeereport 2022 an, regelmäßig ihr Heißgetränk entkoffeiniert zu genießen. Überdurchschnittlich oft trinken laut der Befragung die 22-35 -jährigen Kaffee ohne Koffein. „Meine Vermutung ist, dass Schwangere darunterfallen, die eben den entkoffeinierten trinken. Aber auch Leistungssportler […] greifen oft dazu, weil das [Koffein] auch Auswirkungen auf den Körper hat.“, sagt Kaffeeexpertin Indre. Aber mal persönliche Vorlieben bei Seite, jetzt es geht um den Geschmack!
Professionell verkosten und effektiv verwirren
„Blind“ verkosten, heißt das mit Augenbinde? Tatsächlich nicht, aber damit sich unsere mutigen Testerinnen ganz und gar auf den Geschmack konzentrieren und sich nicht von anderen Faktoren ablenken lassen, hat Indre ein paar Tricks auf Lager.
Getrunken wird aus sogenannten Cupping Bowls, welche sich durch eine dunkle Tasseninnenseite auszeichnen. Damit werde verhindert, dass man anhand der Färbung Rückschlüsse auf eine helle oder dunkle Röstung ziehen könne, erklärt Indre.
Aus drei Tassen wird probiert mit dem Ziel den „odd-one-out“ zu finden. In diesem Fall: Zwei Tassen des Privat Kaffees Brazil Mild versus eine Tasse Brazil Decaf. Und das angeordnet in einem Dreieck, dem Triangel Test.
Zuletzt besitzt jede Tasse einen scheinbar wahllosen dreistelligen Code. Da ist sogar die Verwirrung verwirrt! Und das ist gut, denn so kann sich das Gehirn allein auf den Geschmack fokussieren.
Ran an die Tassen – schlürfen ist erlaubt!
Und, schmeckt ihr einen Unterschied?
„Ich finde sie tatsächlich fast identisch, es ist echt schwierig. […] Der Decaf ist eine gute Alternative als Brasilianer, wenn wir uns so schwertun, den richtigen rauszufinden.“
Das Ergebnis unserer Verkostung nehmen wir natürlich nicht vorweg. Wenn ihr erfahren möchtet, ob die beiden den entkoffeinierten Kaffee erschmeckt haben, dann hört rein in die Podcastfolge!