#127 Vollautomaten Lifehacks – mit 5 Tipps zum besseren Kaffee
Kaffeevollautomaten sind sehr beliebt und bieten viele Vorteile: stets frischer Bohnenkaffee, gleichbleibende Tassenqualität und eine große Auswahl an Spezialitäten. Laut Kaffeereport 2024 nutzen bereits 37 % der Deutschen einen Vollautomaten. Oft bleiben jedoch viele Funktionen ungenutzt. Mit einigen Anpassungen kannst du deinen Kaffeegenuss deutlich verbessern.
Hier sind fünf wichtige Tipps aus unserer aktuellen Podcast Folge "Lifehacks für den Vollautomaten – mit 5 Tipps zum besseren Kaffee" von Kaffee-Sommelière Indre.
Tipp 1: Die erste Inbetriebnahme richtig durchführen
Nachdem du deinen neuen Vollautomaten ausgepackt hast, sind die ersten Schritte entscheidend für den späteren Kaffeegenuss.
- Reinigung: Packe die Maschine aus, stelle sie auf und reinige alle abnehmbaren Teile kurz unter warmem Wasser mit einem weichen Spültuch.
- Anleitung: Lese die Bedienungsanleitung oder nutze Online-Tutorials, um dich mit den Funktionen vertraut zu machen.
- Vorbereitung: Bereite vor dem ersten Kaffee drei bis fünf Espressi zu und entsorge diese. So entfernst du mögliche Kaffeerückstände im Mahlwerk, die noch von der Herstellereinstellung stammen könnten.
Tipp 2: Das Mahlwerk optimal einstellen
Dein Vollautomat ist oft mit einer Standardeinstellung versehen, die nicht immer deinem persönlichen Geschmack entspricht. Das Mahlwerk ist die wichtigste Stellschraube, um den Kaffeegeschmack zu beeinflussen.
- Kaffee zu dünn oder sauer? Dann ist der Mahlgrad zu grob. Das Wasser rauscht zu schnell durch das Kaffeemehl, Aromen können nicht optimal extrahiert werden.
- Kaffee zu kräftig oder bitter? Dann ist der Mahlgrad zu fein. Das Wasser steht zu lange mit dem Mahlgut in Kontakt und löst zu viele Bitterstoffe.
- Anpassung: Taste dich langsam heran. Merke dir deinen Startpunkt und verändere den Mahlgrad in kleinen Schritten. Geduld zahlt sich hier aus. Verstelle den Mahlgrad nur, wenn das Mahlwerk gerade in Betrieb ist, und verwirf den ersten Kaffee nach einer Anpassung.
- Perfekter Mahlgrad: Er ist erreicht, wenn dir der Kaffee schmeckt und das Gebrühte dicht und gleichmäßig aus dem Auslauf in die Tasse läuft. Probiere den Kaffee zunächst schwarz. Der „Crematest“ – etwas Zucker auf die haselnussbraune Crema streuen – zeigt dir, ob die Extraktion gelungen ist: Bleibt der Zucker auf der Crema liegen, ist es ideal.
"Das ist vielleicht auch die wichtigste und entscheidendste Einstellung, hier kann man ganz viel machen. Also wenn du siehst der Kaffee ist dir zu sauer, dann ist der Mahlgrad zu grob eingestellt, heißt das Wasser rauscht zu schnell am Kaffeemehl vorbei und hat nicht die Chance alle Aromen rauszuspülen. Dann muss man es (den Mahlgrad) etwas feiner einstellen und ist der Kaffee dir zu bitter oder zu stark, dann ist das Mahlwerk zu fein eingestellt, das heißt Kaffee und Wasser sind zu lange in Verbindung und es wird zu viel rausgespült“ Indre
Es gibt den berühmten Crema Test: Wir haben auf einem Espresso oder einem guten Crema immer eine feine Schicht obendrauf, die ist schön hellbraun. Wenn sie haselnussbraun ist und in der Mitte noch einen leichten hellen Fleck hat, dann ist sie perfekt." Indre
Tipp 3: Auf die Wasserqualität achten
Da Kaffee zu 98 % aus Wasser besteht, ist die Wasserqualität entscheidend für den Geschmack.
- Einflussfaktoren: Mineralgehalt, pH-Wert, Verunreinigungen und die Frische des Wassers beeinflussen das Brühverhalten und den Geschmack. Ein pH-Wert zwischen 6 und 8 ist ideal.
- Filterung: Viele Maschinen haben bereits einen integrierten Wasserfilter. Alternativ kannst du externe Wasserfilter nutzen, um die Wasserqualität an deine Vorlieben anzupassen.
Tipp 4: Brühgruppe regelmäßig reinigen
Die Brühgruppe ist das Herzstück deines Vollautomaten und muss regelmäßig gereinigt werden, damit dein Kaffee optimal schmeckt. Eine wöchentliche Reinigung ist empfehlenswert. Die besten Tipps dazu findest du auch in unserer Podcast Folge „Sauber, Sauber! Alles rund um Reinigung und Entkalkung von Kaffeemaschinen“.
- Vorgehen: Schalte den Vollautomaten aus, ziehe den Stecker und entnimm die Brühgruppe. Spüle sie unter fließendem, warmem Wasser ab, um Kaffeemehlreste zu entfernen.
- Wichtiger Hinweis: Verwende dabei kein Spülmittel und keine Bürsten, um das Silikonfett an den Dichtungen nicht zu entfernen. Silikonfett ist wichtig für die Lebensdauer und den reibungslosen Betrieb der Maschine.
- Trocknen: Lege die Brühgruppe für etwa zehn Minuten in warmes Wasser und lasse sie danach gut an der Luft trocknen, um ranzigen Geschmack zu vermeiden. Reinige auch den Maschineninnenraum mit einem feuchten Tuch.
- Zusammenbau: Setze die getrocknete Brühgruppe wieder ein und schließe den Automaten an.
„Viele von unseren Hörerinnen und Hörern werden noch nie von Fetten in der Maschine gehört haben“ Karina Schneider
Tipp 5: Entkalkung nicht vernachlässigen
Wenn der Kaffee sauer wird oder die Crema zusammenfällt, ist dies oft ein Zeichen für notwendige Entkalkung. Regelmäßiges Entkalken schützt deine Maschine, erhöht ihre Lebensdauer und spart Energie.
- Signal: Die meisten Geräte weisen dich auf eine notwendige Entkalkung hin.
- Prozess: Moderne Vollautomaten verfügen über integrierte Entkalkungsprogramme. Fülle frisches Wasser in den Tank, starte den Spülvorgang. Füge dann das Entkalkungsmittel in vorgeschriebenem Verhältnis hinzu und starte den Entkalkungszyklus. Spüle den Tank anschließend gründlich mit klarem Wasser.
- Geschmack: Professionelle Entkalkungsmittel sind geschmacksneutral und lebensmittelecht, sodass sich keine Rückstände im Kaffee finden.
- Alternativen: Hausmittel wie Essig oder Zitronensäure sind nicht empfehlenswert, da Essig Dichtungen angreifen und Zitronensäure bei Heißwasseranwendung Kristalle bilden kann. Industrielle Reiniger sind speziell für diesen Zweck entwickelt worden.
Mit diesen fünf Lifehacks kannst du deinen Kaffeevollautomaten optimieren und deinen Kaffeegenuss deutlich steigern. Denn eine sorgfältige Pflege und die richtige Einstellung sind der Schlüssel zu jeder perfekt gebrühten Tasse.