5 Tassen täglich

#123 Wie viele Latte Macchiato braucht die KI?

In dieser Podcast Folge von 5 Tassen täglich spricht Ralf Podszus mit Tchibo-KI-Chef Omar Hairani über die ökologischen Licht- und Schattenseiten der Technologie: Wie groß ist der Fußabdruck von ChatGPT & Co.? Kann KI ihre Rechenpower für den Umweltschutz einsetzen? Und wie geht Tchibo mit dem Thema um?

Man hört es immer wieder, die KI frisst unglaublich viel Strom und schluckt Wasser ohne Ende. Wir haben bei unserem KI Einsatz bei Tchibo im Kaffeemaßstab nachgerechnet. Und sind erleichtert: Wie verbrauchen für die gängigen KI Tools im Haus genau so viel Strom wie eine professionelle Barista Maschine im Jahr. Hält sich also im Rahmen. Weltweit sieht das allerdings anders aus, deshalb stellt sich die Frage: Ist die künstliche Intelligenz Klimamonster oder Umweltretter?

Moderator Ralf Podszus hat viel zu lachen mit Tchibo KI Chef Omar Hairani

Auf der Negativliste steht viel: Die KI frisst Unmengen Strom, verschlingt Wassermassen und verbraucht wertvolle Rohstoffe. ABER: Gleichzeitig kann uns die Künstliche Intelligenz massiv im Umweltschutz helfen! Etwa in der Landwirtschaft Schädlinge ohne Pestizide zu bekämpfen (hej mit Minidrohnen und Laserstrahl!), sie kann Energie effizienter speichern und helfen CO₂ zu sparen.

Eine Stunde Fakten, Aha-Momente – und ein paar überraschende Antworten. Oder wusstet ihr, dass China so viel erneuerbare Energien in der Mongolei produziert wie die restliche Welt zusammen? Und das nur, um die chinesische KI zu füttern! Oder wusstet ihr, dass eine Chat GPT Anfrage einen halben Liter Wasser verbraucht? Und so viele Energie wie 100 Google Fragen zusammen?

Findet heraus, welche Anfrage weniger Strom frisst, Chat GPT oder Google? Hört doch mal rein!

Unser Gast, Omar Hairani, KI-Chef bei Tchibo, betont die enormen Herausforderungen und Chancen künstlicher Intelligenz: Die Technologie verbraucht riesige Mengen an Energie, Wasser und Rohstoffen. Gleichzeitig eröffnet sie enorme Chancen im Umweltschutz, in der Medizin und in der Landwirtschaft. Omar erklärt in der neuen Podcast-Folge, warum Tchibo den eigenen KI-Fußabdruck genau misst und wie das Unternehmen Modelle bewusst energieeffizient einsetzt.

Wir sprechen über:

  • den realen Energie- und Wasserhunger von ChatGPT & Co. und warum die offiziellen zahlen der Anbieter oft geschönt sind
  • den Bau neuer Atomkraftwerke in den USA und den enormen Ressourcenverbrauch, von seltenen Metallen bis zu wachsendem Elektroschrott
  • die ökologischen Folgen der Hardware-Produktion, etwa hohe Umweltkosten in den Lieferketten und Probleme durch Abwärme und Wassererwärmung

Sowie die positiven Seiten der KI:

  • Landwirtschaft ohne Pestizide, wie Mini-Drohnen Schädlinge mit Lasern bekämpfen.
  • Medizinische Fortschritte, von neuen Antibiotika bis zur zuverlässigen Früherkennung von Krankheiten mittels KI.
  • Ressourcenschonung durch intelligente Logistik und effizientere Warenverteilung bei Tchibo

"In den letzten zwei Jahren 400.000 neue Materialien, die entdeckt worden sind, alleine durch KI. Das ist eine gigantische Anzahl, das ist 45 Mal mehr als die Menschheit insgesamt in ihrer gesamten Existenz entdeckt hat, durch KI." Omar Hairani


"Auch für den Strom kamen wir durch genaue Berechnungen dazu, dass wir ungefähr den zusätzlichen Strom Verbrauch von einer professionellen Barista-Maschine haben, die auch in einem Restaurant, in einer Kaffee-Bar im normalen Betrieb läuft." Omar Hairani


"Es gibt eine unendliche Anzahl an Möglichkeiten in der Medizin, in der Vorsorge, in der Krebsbekämpfung, in allen anderen Krankheiten. ... Menschen, die bisher nicht laufen konnten oder nicht hören konnten, können plötzlich hören. Alles dank KI. Also die Beispiele sind unendlich lang." Omar Hairani